Hörenswert: Radical Guru – „Subconscious“
Dass sich die letzten 20 Jahre eine sehr vitale und durchaus facettenreiche Clubkltur in Polen entwickelt hat, ist längst kein Geheimnis mehr. Der polnische Produzent Mateusz Miller, der unter dem Namen Radical Guru veröffentlicht, ist dann doch eher wieder ein Geheimtipp. Inzwischen sesshaft im irischen Cork, bastelt der Radical Guru hoch raffinierte und durchaus auch körperlich erfahrbare Dubstep, Roots Reggae und UK Dub Soundkollagen, mit denen er inzwischen in ganz Europa unterwegs ist.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 04.10.13 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 10.10.13 ab 00:00 Uhr.
Und obwohl Mateusz Miller in Polen musikalisch gewachsen ist, bedurfte es wohl erst einen Umzug nach Cork um wirklich groß durchzustarten. Allerdings brachte dieser Ortswandel auch eine musikalische Neuorientierung mit sich: Der Radical Guru verabschiedete sich von seinen Jungle und Trip-Hop Wurzeln die seine frühen Jahre prägten und wandte sich nun voll und ganz dem Dubstep und dessen Artverwandten zu. Inzwischen ist Mateusz Miller ein gut gebuchter Club- und Festival-DJ. Das Album „Subconscious“ macht uns auch deutlich warum dem so ist.
Gleich auf dem Opener „Earthwalker“ bekommt man Bass und Echo teils brachial, teils hoch subtil und komplex um die Ohren gehauen. „Stay Calm“, auf dem YT wirklich amtlich toastet, ist eine von vier Vokal-Nummern auf dem Album, das aber ohne Weiteres auch ganz ohne Gesang auskommt, da der Umgang vom Radical Guru mit Bass, Drums und Delay die eigentliche Sensation auf „Subconscious“ ist. Daher ist eine der interessantesten Nummern das unglaublich düstere und raue „Different Dub“ mit seinen Klangfetzen, Echofahnen und den niederfrequenten Bässen, die mit den richtigen Boxen eine intensive, leicht bedrohliche körperlich erfahrbare Dimension erreichen. Auch „Wicked Dub“, wo dann doch ein leichter Jungle durchkommt, gehört zu dieser Kategorie von Stücken.
Alles in allem ist klar: Auf „Subconscious“ mit seinem unüberhörbaren Soundsystem Ansatz geht es ‚back to the roots‘, was in dieser Schlichtheit sehr erfreulich ist. Die Beats dringen hoch treibend und mit einer insgesamt recht düsteren Ausstrahlung in jede Körperzelle und leider auch durch jede Wand. Ein wirklich betörend wirkendes Album.
Das Album ist am auf 25 November 2013 auf Moonshine Recordings erschienen.
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