Hörenswert: Ladytron – „Velocifero“
Auf ihrem vierten Studioalbum bieten Ladytron wieder Electropop vom feinsten. Hier klingt Retro sexy und nicht altbacken, New Wave, Rock und Electro dürfen auf „Velocifero“ verschmelzen.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche am Freitag, 20.06.08, ab 14.08 Uhr, Wh am Donnerstag, 26.06.08, ab 00:00 Uhr
Man braucht nicht lange, bis man auf die Musik von Ladytron anspringt. Schon beim ersten Hören wird man an der Hand gepackt – und so schnell nicht losgelassen. Der Frauengesang, gepaart mit analogen Synthesizer-Klängen wirkt vertraut, aber dennoch aufregend. Bei Ladytron herrscht Pop in Reinkultur – es gibt keine vertrackten Labyrinthe, die sich erst zum Ende hin erschließen, dennoch hat ihre Musik Substanz.
Beim Opener „Black Cat“ lässt das in Liverpool ansässige Quartett nach wenigen Sekunden eine bedrohliche Bass-Line auffahren, die Melodieführung wird dem Synthie, und nicht dem Gesang überlassen. Mira Ayoro – neben Helen Marnie für die Vocals zuständig – darf hier einen Sprechgesang in ihrer Muttersprache Bulgarisch intonieren.
Die düstere Grundstimmung, die hier schon angedeutet wird, kommt nicht von ungefähr. Für die Produktion des Albums hatte man sich zusätzlich Alessandro Cortini (Keyboarder von Nine Inch Nails) und Andy Gardiner (Vacarious Bliss) ins Studio geholt.
Dass Ladytron nicht nur süßliche Hits wie „Playgirl“ ihres Debüt-Albums vorzuweisen haben, sondern auch im Lager der Wave- und Industrial-Anhänger auf Zuspruch stoßen dürften, verdeutlicht die Tatsache, dass sie letztes Jahr von Trent Reznor persönlich eine Einladung als Live-Support erhielten.
Ladytron schaffen es auf bemerkenswerte Weise, eine feine Ballance zwischen den treibenden, schweren und teils dreckigen Instrumental-Arrangements und dem sanften Frauengesang zu finden. Alles harmoniert wie gewohnt prächtig.
Bei der abschließenden Nummer „Versus“ darf auch Daniel Hunt (neben Reuben Wu der Vierte im Bunde) zum ersten Mal Lead-Vocals übernehmen, die von einem Electric Piano und einem fröhlichen Pfeifen getragen werden.
Es ist nicht der einzige Ohrwurm auf dieser Platte!
Lass' uns einen Kommentar da