Zutaten für ein Tribute: Mehrere Musiker, die eine Wertschätzung für einen anderen (meist verstorbenen) Künstler vereint, der prägend auf ein Genre oder in der Musikgeschichte gewirkt hat. Sie huldigen diesem mittels (origineller oder stark am Original orientierter) Neuinterpretationen von bekanntem und unbekannterem Nachlass des Vorbildes.
Wie man weiß, ist sowas immer auch sehr grenzwertig, nach dem Motto „das Gegenteil von gut ist gut gemeint“. Aber nein, Serge Gainsbourg muss nicht im Grab rotieren, denn das Tribute an den Popstar des Chanson ist ein exzellentes Beispiel dafür wie’s funktioniert…
Hörenswert: Fr, 2.06.06, ab 14.06 Uhr auf 107,5 Mhz, Wh am Mi, 7.05.06, ab 24 Uhr
Vor 15 Jahren segnet der charismatische Franzose Serge Gainsbourg in der Stadt der Liebe das Zeitliche. Seine Leidenschaft galt den Frauen, dem Chanson, der Provokation, dem Exzess und der Selbstinszenierung – so der Mythos einer Künstlernatur, die auch in der Malerei, Schriftstellerei und als Schauspieler tätig war.
Faszinierend…auch für viele andere Musiker, die mit Gainsbourgs Chansons aufgewachsen sind. Hier ein kleiner Auszug des Who is Who der Künstler, die ihren Faible für Gainsbourg bekunden, jeder auf seine Art: Franz Ferdinand, Tricky, Portishead, Kid Loco, Gonzales, Feist, Cat Power, Michael Stipe, Jarvis Cocker, Placebo, The Kills und Marianne Faithfull. Und natürlich Jane Birkin, die wohl wichtigste Frau in Gainsbourgs Leben („Je t’aime … moi non plus“).
„Monsieur Gainsbourg revisited“ ist eine klasse Gelegenheit, sich Gainsbourgs musikalischem Vermächtnis zu nähern, dessen variationsreiches Spektrum sich in den Künstlern, die hier Tribut zollen, widerspiegelt – auch wenn sie das hauptsächlich auf Englisch tun. Und noch was wird klar: Gainsbourg ist zeitlos, ob nun im Original oder in der Version von vielen seiner Fans.
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