Hörenswert: DeWolff – „Roux-Ga-Roux“
Niederländischer Folk-Psych-Rock mit Anleihen aus dem Supernaturalen.
DeWolff kommen mit Album Nummer Sechs und frönen darauf nicht nur auditiv dem amerikanischen Süden, sondern auch inhaltlich – wenn man den Legenden Glauben schenken darf – dem Werwolf-ähnlichen Wesen, das dort sein Unwesen treibt und ein nicht unwesentliches Verlangen nach frischem Blut hat. Das jedenfalls bringen die drei Langhaarigen mit „Roux-Ga-Roux“, neben großartigem kratzigem Röhren und wabernden Orgeln.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 29.01.16 ab 14:08 Uhr, Wiederholung am Donnerstag, 04.02.16 ab 00:00 Uhr.
Denkt man an Werwölfe, denkt man an Nacht, an die heiße und drückende Nacht Louisianas. Gut, das bedingt sich aus diversen Geschichten des Übernatürlichen, die wohl in New Orleans ihren Höhepunkt finden. Wenn dann aber eine Band aus Holland (Blumen und Käse) so klingt, macht das das Ganze irgendwie.. spannend. Es tut der Vorstellung nämlich keinen Abbruch. DeWolff sind die Brüder Pablo und Luka van de Poel und Robin Piso, die sich 2007 in der niederländischen Kleinstadt Limburg zusammenfanden. Und seitdem das halten was sie versprechen: Raw psychedelic southern bluesrock.
So auch auf „Roux-Ga-Roux“, Soul und Swag, Opus und Orgel, Retro und Radio Moscow. Oder so. Einige gute Zutaten jedenfalls, nicht zu vergessen der leichte Schleier der Mystik, der sich über die Songs legt, spätestens nachdem man das aktuelle Video zu ‚Sugar Moon‚ gesehen hat.
Die Inspirationen von The Black Keys, Deep Purple oder Led Zeppelin sind ebenso vertreten wie fast animalische Energie und ungezügelte Begeisterung für groovenden Vintage Rock. „Black Cat Woman“ ist – mehr oder weniger offensichtlich – der seduced Song der Platte, mit „Sugar Moon“ folgt der musikalische Vollmond, die Erzählung aus der das Titelwesen langsam wie ein Schatten heraus zu kriechen scheint. Mit „Tired of loving you“ wird die 7-Minuten-Grenze und auch die zuvor gerne eingetretene Lagerfeuerromantik langsam aber stetig mit Schwere und Melancholie gesprengt. Die Sümpfe drohen einen zu verschlingen, und die Schatten um einen werden größer und bedrohlicher.
Am Ende ist der Roux-Ga-Roux aber doch nur ein Fabelwesen und irgendwie ist man dann fast erleichtert, mit ‚Love Dimension‘ und ‚Tout-Da-Loux‘ aus dem dunklen Wäldern zu entkommen. Mit Funk und Trommelwirbel. Nämlich.
Wobei man beim nächsten Vollmond und DeWolff in den Ohren schon nochmal nach Fabelwesen Ausschau halten könnte..
„Roux-Ga-Roux“ von DeWolff erscheint am 12. Februar 2016 bei Electrosaurus/Pop Up und findet schon am Freitag, den 29. Jänner den Weg in die dunklen Tiefen eurer Ohren.
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