Indiepunk oder Folkrock – mit „Dead Reckoning“ erschufen The Builders And The Butchers ein Album, das das Genre Indie neu definiert und ihm das zusätzliche Feuer gibt.
Ein Album das sich erhebt, emotional ganz unten beginnt, schnell die Fronten klärt und uns schließlich böse und dunkel mit einem Lächeln wieder in die Realität befördert. Egozentrik und Mystik geben dabei den Ton an…
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 17.12.10 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 23.12.10 ab 00:00 Uhr.
Wie ihre musikalisch Verwandten The Decemberists stammen The Builders And The Butchers aus Portland, Oregon. 2007 veröffentlichten sie ihr selbstbetiteltes Debüt und spätestens seit dem 2009 erschienenen „Salvation Is A Deep Dark Well“ überzeugt die Band mit ihrer unkonventionellen Mischung aus Rock, Folk und Americana nicht nur die heimatlichen Gefielde.
„Dead Reckoning“ wurde nun das neue Werk getauft, das musikalisch die Geschichten von Herkunft, Spiritualität und Tradition erzählt, ohne dabei aber auf melodramatische Elemente und eine leichte Tendenz zum Morbiden und Schrägen zu verzichten. Sänger und Songwriter Ryan Sollees schafft es mit inbrünstiger, verrauchter Südstaaten-Stimme, auch ruhige Songs wie „It Came From The Sea“ oder „All Away“ aufzupeitschen und verwischt dabei die Grenze zwischen Gut und Böse, zwischen Optimismus und einer düsteren Resignation. Dabei wundert man sich schließlich gar nicht mehr, wenn in Songs über Natur und das Universum plötzlich von Vampiren die Rede ist.
Der wilde Westen der Gegenwart ist nicht länger ein Privileg Amerikas. Die Kanten, Ecken und Eigenwilligkeiten von The Builders And The Butchers lassen schnell wunderbare Erinnerungen aufleben – und halten gleichzeitig der Gesellschaft den Spiegel der Kritik vor. Und spätestens live wird klar: Keine Rockstars stehen hier auf der Bühne, sondern 5 Männer aus der Proviz, deren Musik aber aus Herz und Seele kommt – und bei Konzerten dafür oft nicht mal Mikrofone braucht.
„Dead Reckoning“ von The Builders And The Butchers ist am 12.11.2010 bei The Instrument Village erschienen.
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