Hörenswert: The Builders And The Butchers – „The Spark“
Portland, Oregon! Da kommt Freude auf.
Die Freak-Folker von The Builders And The Butchers legen wieder mal nach und veröffentlichen mit „The Spark“ ein Album in gewohnter Manier. Und das heißt bei diesen Jungs, der Düsterversion der The Decemberists, immer etwas Gutes. Fest gewundene roots music, leicht nervöse, höllenfeurige Intensität, aufscharrend und fatalistisch. Die Auseinandersetzung mit politischen, gesellschaftlichen und seelischen Flächenbränden.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 30.06.2017 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 06.07.17 ab 00:00 Uhr.
Das Schiff, verirrt im Nebel, die Kirche dem Verfall hingegeben oder als Brennholz dienend, für den Raben am Scheiterhaufen. Morbidität mit Weitblick ist ja doch einer der Feinspitze von The Builders And The Butchers, immer schon beginnend am Cover. Ebenso wie stampfender Pathos, zornige Gitarren und Drums wie der rasender Herzschlag, Stilmittel, die die Düsterliebenden aus den verrauchten Saloons holt. Dazu Akustik Rock und Freak Folk und Ben Sollees Stimme, die aufkratzt und aufheizt, und dann wieder wie ein Schlaflied einzulullen vermag, es ist ja alles nicht so schlimm. Doch ist es, man weiß es, denn der Funke glimmt weiter. Das Feuer ist allgegenwärtig und zieht seine verbrannte Spur durch das Album.
Die musikalische Bandbreite auf „The Spark“ ist weiter als bei den Vorgängern „Dead Reckoning“ (2010) und „Western Medicine“ (2013), The Builders And The Butchers loten ihre Genres aus und bringen neben den gewohnten Western-Instrumentarien auch Classic Rock Riffs und Indiepop-Beats mit. “All Turns To Fire Part I” ist gleich das Statement zu Beginn, man kommt nicht lebend aus dem Leben raus, wozu also die Ernsthaftigkeit? Und sogleich starten die düsteren Geschichten, fairytales between life and death, zwischen den oft fließenden Grenzen des Lebens und des Todes. Oder besser, des Fährmannes, des Übergangs. Denn der ist es, der richtungsweisend sein wird. Zwischen Entzündung und großflächiger Feuersbrunst ist alles dabei, ebenso die Metaphern für den ganzen dark shit, der sich auf den Ebenen dazwischen abspielt. The Builders And The Butchers machen auf „The Spark“ Angst, treiben voran, streichen die guten Aussichten und beruhigen dann doch wieder die hitzigen Gemüter, um dir dann gleich wieder die eigentliche Aussichtslosigkeit im Kampf gegen erst mal gelegtes Feuer gekonnt ins Bewusstsein zu rammen. Aber, egal wie düster es ist: Da ist ein Funke. Alles verbrennend oder für immer dunkel sind die Optionen
„Never Tell“ ist noch hervorzuheben, die Erzählweise ähnlich wie jener aus „Dead Reckoning“, passend basslastig und narrativ vom Showdown mit dem Teufel im Jenseits erzählend. Schönstens post-apokalyptisch und beeinflusst von einschlägigen Büchern die Sollee in die Hände fielen, in denen von Krankheit Geplagte auf Pfählen verbrannt wurden. American Goth Stories, for the crazy ones.
Oder für die, die mit dem Zippo am Pulverfass spielen, nur um zu sehen, was wohl passieren wird.
„The Spark“ von The Builders And The Butchers ist am 17. Mai 2017 bei Badman Recording Co. erschienen.
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