Battle & Hum: Wie ein wilder Stier!
Samstag, 20. Februar ab 22 Uhr (WH am Dienstag, 23. Februar ab 21 Uhr):
Am 12. Juni 1994 war ich noch zarte 18 Jahre alt und durfte zum ersten Mal meine Stimme bei einer Wahl, in diesem Fall eine Volksabstimmung, abgeben. Wir, das Volk, stimmten damals über den Beitritt Österreichs zur EU ab. Wie es ausgegangen ist, wissen wir ja (66,6 % der Stimmen für JA, huch eine teuflische Zahl), wir sind voll dabei! Meine Haare waren damals zu einem Irokesen frisiert und egal wofür, ich war dagegen und so auch gegen die EU, ich kreuzte NEIN an. Natürlich, die EU war für uns junge Revoluzzer, das SYSTEM schlechthin, ein menschenfeindlicher Moloch auf Wirtschaftsdaten und freiem Warenverkehr aufgebaut. Heute würde ich den Kugelschreiber ins JA-Kreiserl führen, so ändern sich die Gedanken. Bin ich jetzt ein alter (40) bourgeoiser Spießer geworden und denke zuerst ans Fressen und nur mehr oral? Beide Seiten in meiner Brust haben Recht, der alte Sack und der junge Hupfer. Im Grunde versagt die EU bzw. einige ihrer Staaten in Punkto Menschlichkeit derzeit ja wirklich. Die Wirt(g)schaftler hadern dann doch ein bisschen mit dem Schengengrenzschluss und erst die Autofahrerinnen! War ja doch ganz kommod der freie Verkehr.
Mittlerweile denke ich aber eine sublimierte, europäische Union, eine wie in der Hymne gefühlt, eine Art Eurolysium, eine Ode an die Philanthropie. Einen vereinten, friedlichen, offenen Staatenbund welcher im Geiste der Geschwisterlichkeit, Gleichheit und Freiheit handelt. Die einzige die diese menschenfreundliche EU derzeit vertritt und einfordert ist die Raute der Macht und ich habe mir nicht gedacht, dass ich Angela Merkel einmal sehr sympathisch finden werde. Wenn noch irgendjemand Merkel mit Hitler (Stichwort Griechen) vergleichen sollte, na dann… . Ansonsten sieht es so aus als wäre jeder Staat froh, dass alle nach Deutschland und Schweden wollen. Jeder putzt sich ab, die Briten denken gar über einen Austritt nach und wollen abstimmen. Europa darf sich vom wild gewordenen Stier nicht in die Auflösung reiten lassen. Die allgemeine Erklärung der Menschenrechte werden in Bezug auf Asyl auch aufgeweicht, ich will ja nicht sagen mit Füßen getreten. Artikel 14: „Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.“
Das würde ganz allgemein erklärt bedeuten, wir müssten gemeinschaftlich handeln und jeder europäische Staat ein paar tausend Flüchtlinge aufnehmen. Das geht dann schon auf eine Kuhhaut bzw. Stierhaut. Was hat Europa jetzt mit Battle&Hum zu tun? Alles! Wir sind zwar eine kleine und feine Unterhaltungssendung aber wir haben uns ein Manifest mit Regeln geschrieben. Darin werden die Menschenrechte extra betont und eine offene Weltanschauung, ein friedliches (Der Sendungsname könnte ja ein martialisches Bild vermitteln) Miteinander und die Aufklärung als Grundwerte angegeben. Das möchte ich hier noch einmal ausdrücklich und in aller Klarheit unterstreichen. Wie in dem großartigen Django Unchained schon angedeutet wurde, passen Rassismus und Beethoven eben nicht zusammen. Voila, so verbindet Battle&Hum die Hochkultur mit der Popkultur, gut zu hören dann am Samstag den 20.02.2016 ab 22:00 Uhr, seid umschlungen Millionen.
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