Hörenswert: Charlie Winston – „Hobo“
Kraftvolle Melancholie für die langen Abende. Gerade die richtige Musik für die Zeichen der Zeit, geeignet als Soundtrack für und wider den Klimawandel
Charlie Winston ist irgendwie die Stimme aus einer vorindustriellen Welt mit einem Echo in eine postindustrielle Landschaft mit vager Zukunft. Das Image eines Landstreicher – eben Hobo – als bewusst Heimatlosen auf der Suche nach Gerechtigkeit spiegelt sich in seiner einzigartigen Stimme, die da rauh und eindringlich klagt, und trotzdem keine Bitterkeit aufkommen läßt. Seine Stimme ist eben mehr vom Wetter als von Rauch und Alkohol gegerbt. Ehrlicherweise scheint noch Licht am Ende des Tunnels sichtbar zu sein.
Gerade die richtige Musik für die Zeichen der Zeit, geeignet als Soundtrack für und wider den Klimawandel oder die Tradition der Wanderarbeiter auf der Suche nach einem besseren Leben und gewidmet den Vorvätern des Blues, die die elektrifizierte Gitarre in die Städte des amerikanischen Nordens und von dort in die Weite Welt verbreiteten.
Gerade die richtige Musik für dunkle Abende vor dem Jahresende um zu rekapitulieren und zu sehen, ob die Weichenstellung für die Zukunft – persönlich oder global – einer Prüfung in Ruhe standhält.
Gerade die richtige Musik für die Tage vor Weihnachten, einer Zeit in der Nachdenklichkeit am besten Gehör finden sollte.
Gerade die richtige Musik für „Hörenswert“. Die Radiofabrik sendet das komplette Album „Hobo“ von Charlie Winston am Freitag 11.12.09 um 14:06h (WH, 17.12.09 um 00:00h).
Übrigens befindet sich Charlie Winston gerade auf Showcase-Tour und gastiert am Mittwoch den 16. Dezember im Münchner 59:1.
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