Das Label 17 North Parade veröffentlicht auf „Joe Gibbs Maxi-Singles“ erstmals 11 Dancehall-Perlen, die alle samt aus dem Studio dieses genialen jamaikanischen Produzenten stammen. Die Aufnahmen entstanden in den frühen 80ern und lassen Reggae mit Disco und Soul verschmelzen. Blubbernde Bässe, gesungene und getoastete Vocals, experimentelle Sounds und natürlich der alles beherrschende Off-Beat sind das Fundament für diesen ungemein chilligen Mix.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 25.06.10 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 01.07.10 ab 00:00 Uhr.
Durch diese abenteuerliche Fusion von Reggae, Disco und Soul entstand in der späten Siebzigern des letzten Jahrhunderts auf Jamaika ein neuer Musikstil: Dancehall. Zuerst bezeichnete dieser begriff lediglich die Musik der jamaikanischen Tanzhallen. Erst als sich zu dieser Tanzmusik ein Sprechgesang entwickelte (das Toasten) wurde Dancehall auch zu einer eigenständigen Musikrichtung. Toasten ist die ureigene jamaikanische Version des nordamerikanischen Rap. Alles in Allem offenbart sich bei diesen sehr frühen Dancehall-Aufnahmen der wunderbare musikalische Pioniergeist der karibischen Insel, die jeden neuen Stil aufsaugt und in etwas völlig Eigenes verwandelt. Zudem kommt auch hier das geniale musikalische Recycling-System Jamaikas zum tragen: Wie bereits schon beim Dub-Reggae arbeiteten auch die Dancehall-Produzenten und Dee Jays mit den Instrumentaltracks der Single B-Seiten. Auf Basis einer Art musikalischen Kollagetechnik wurde aus diesen Instrumentaltracks, die mit diversen Versatzstücken, wie beispielsweise Basslines, Sounds und Vocals, versehen wurden ein komplett neues Produkt erschaffen. Dadurch entstanden dann teilweise auch live durch die Dee Jays spontan neue Mixes. Davon sind auf dieser Zusammenstellung elf echte Perlen zu hören.
Dank solcher Labels wie Soul Jazz und eben auch 17 North Parade>mit ihren schier endlos anmutenden Archiven, ist es uns nun auch möglich die Anfänge des Dancehall zu erforschen. Die Compilation Joe Gibbs 12“ Reggae Discomix eignet sich dazu hervorragend. Im Vergleich zu den neueren Electropop-Dancehall-Produktionen, sind diese alten Aufnahmen in ihrem Wesen noch erheblich experimenteller, souliger und somit auch wesentlich unterhaltsamer.
Das Label 17 North Parade veröffentlicht auf „Joe Gibbs Maxi-Singles“ erstmals 11 Dancehall-Perlen, die alle samt aus dem Studio dieses genialen jamaikanischen Produzenten stammen. Die Aufnahmen entstanden in den frühen 80ern und lassen Reggae mit Disco und Soul verschmelzen. Blubbernde Bässe, gesungene und getoastete Vocals, experimentelle Sounds und natürlich der alles beherrschende Off-Beat sind das Fundament für diesen ungemein chilligen Mix.
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