Hörenswert: The Wands – „The Dawn“
Freitag, 1. Mai 2015 ab 14:08 Uhr: „The night is dark and full of.. colour!“. Was nach einem kleinen psychedelischen Ausbruch klingt entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als Explosion.
Und wo wieder mal? Richtig, diese Skandinavier können doch wirklich alles. The Wands aus Dänemark bringen auf „The Dawn“ unglaublich authentischen California-Psychedelic-Acid-Indie-Rock, der einen beinahe in den Schlaf verfolgt. Das hört man doch gerne: Ein Album wie eine auditive Halluzination. Und wenn das Cover schon so nach den 60er-Jahren schreit ist man gespannt was drin ist.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 01.05.15 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 07.05.15 ab 00:00 Uhr.
Nicht mehr ganz neu aber umso beachtenswerter: Es war Sommer 2011, als die Freunde aus Kindertagen, Christian Skibdal und Mads Gras in Nørrebro (Kopenhagen) The Wand gründeten. Heraus kam nun mit „The Dawn“ ein Debütalbum, bei dem man während dem Zuhören schon mal leicht vergessen kann, dass es sich hier nicht um eine Platte aus den 60ern oder 70ern handelt. Aufgenommen im alten Stil, mit analogem Equipment. Und man will es am liebsten auf Vinyl hörn (weils nämlich schon auf CD wie aus dem Plattenspieler klingt). So. Und da sind wir noch gar nicht bei der Musik.
Entstanden in den letzten Jahren ist „The Dawn“ das erste Album der Band – über das gemeinsame Aufwachsen, das Erwachsenwerden. „Sound of the Machine“ eröffnet fulminant und mit dem musikalischen Mittelfinger: “there’s an island of misplaced toys / it’s a sea of sweet delight / on the planet of misfit boys / they jump at the chance of a good fight”. This should be played at maximum volume!
The Wand kreieren die fast perfekte Mischung, nichts klingt aufgesetzt oder kopiert, von Acid über Indie bis Rock und Psychedelic ist hier alles zu finden, auch von Orgel bis Rickenbacker ist alles dabei: „And Full Of Colours“ erinnert ein bisschen surreal an The Coral, “Get It Out of Your System (Don’t You Wanna Feel Alright)” glamrockt sich genau so lange um den Titel Lügen zu strafen, “The Name of the Mountain” fadet das Album triumphal mit slow motion und verzerrten Gitarren aus.
Jefferson Airplane, 13th Floor Elevators und noch ein paar andere tun sich hier als Referenzen auf, The Doors sind ein bisschen der Elefant im Raum und man kann wenn man will auch ein bisschen in die Richtung The Soundtrack of Our Lives oder Oasis denken. Wobei The Wand nie abgekupfert und immer authentisch klingen. Viell. wird das the next big retro shit. Ich find ja, das nächste was wiederkommt, kann ruhig mal was Gutes sein. Und wenn wir schon beim Wünschen sind: Wenn Psychedelic wieder belebt wird, nehmts doch bitte auch gleich den Artrock mit. Wenn man schon mal in der Gegend ist.
„The Dawn“ von The Wand ist am 3. November 2014 bei Fuzz Club (Cargo Records) erschienen.
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