Hörenswert: Too Tangled – „Where The Echoes Die“
„As Long As We Got Sound“ – so startet das belgische TrashRock-Duo Too Tangled ihren aktuellen Silberling „Where The Echoes Die“. Das klingt ja schon mal vielversprechend.
Und den Sound haben sie definitiv: Mit Einflüssen aus den 80ern, melodiösem Electro und brachialem Indie schaffen Too Tangled eine Platte, die gerne an The Kills oder Black Rebel Motorcycle denken lässt, sich aber auch mühelos selbst behauptet.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 19.10.12 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 25.10.12 ab 00:00 Uhr.
Getroffen haben sich Roeland Vandemoortele seiner Partnerin in crime Eva Buytaert schon vor Jahren, 2008 wurde Too Tangled ins Leben gerufen. Ihr Debütalbum „The Magic Got Killed“ (2010) wurde vom OOR Magazine (NL) bereits als „Nr 1 der Underground Top 5“ gewählt – Da werden natürlich hohe Ansprüche an das 2. Album gestellt. Aber ihre Musik steht auch ihrem Bandnamen in nichts nach: „Where The Echoes Die“ verknotet gekonnt Electro mit irischem Folk, Indie Stimmen mit dreckigem Gitarrensound und minimale Aggressivität mit starken Lyrics.
Und ein bisschen Verwirrung und Chaos tut auch der Musik gut – in Zeiten in denen ‚Retro‘ wieder in ist, freut man sich über ein bisschen Experimentalität und melodiösen Lärm. Die musikalische Verwandtschaft mit The Kills, Black Rebel Motorcycle Club oder Velvet Underground ist dabei wirklich schwer zu überhören, aber Too Tangled setzen ihre Einflüsse vielseitig ein. Und dass die beiden auch mal gerne mal in Büchern von Charles Bukowski oder Jack Kerouac schmökern, passt da irgendwie gut dazu.
Fürs neue Album holten sich die Belgier auch Unterstützung von den ganz Großen. Der Produzent Ian Davenport (u.a. Radiohead, Band Of Skulls) hatte bei „Where The Echoes Die“ seine Finger im Spiel und war dabei auch für mitternächtliches Recorden in alten verlassenen Gebäuden zu haben. Diese Echoes, Reverbs und die Atmosphäre leerer Häuser geben dem Album einen leichten dunklen Schatten, eine indirekte Melancholie und das Gefühl, immer knapp am Abgrund zu stehen. Aber wenn Roeland und Eva dann mit verrauchten, seduktiven Stimmen „I’m on the ground, I hit it hard“ singen, möchte man vor dem Sprung doch noch gerne das Album fertig hören.
„Where The Echoes Die“ ist am 14. September 2012 bei Popup Records/Cargo Records erschienen.
- http://www.tootangled.be
- Radiofabrik-Interview mit Too Tangled (06.10.2012) – http://cba.fro.at/64646
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