In Memoriam: Rudi Ernst
Wir trauern um unseren Radiomacher Rudi Ernst, der vergangenes Wochenende überraschend aus dem Leben geschieden ist. Rudi hat vor gut fünf Jahren gemeinsam mit Papa Joe den Weg in die Radiofabrik gefunden. Die beiden beteiligten sich rege am Projekt „Ohrenblicke – Radiokunst für Blinde und Sehende“ und starteten bald die Sendung „Papa Joe’s Garage“, die seit 2010 auf Sendung ist und ohne Rudis Unterstützung nicht machbar gewesen wäre. Denn auch wenn Rudi „on Air“ in der Garage kaum zu hören war, ohne ihn am Mischpult wäre die Sendung in dieser Form kaum möglich gewesen.
Sein guter Freund und Kollege Papa Joe äußert sich zu dem kaum Fassbaren: „Noch immer traurig und geschockt stehe ich unter dem Einfluss des Todes meines Tontechnikers, langjährigen Bassisten und Freundes. Er hat von Anfang an mit mir die Sendung Papa Joe’s Garage gemacht. Wie und ob ich diese Sendung weiter machen kann, werde ich dann entscheiden, wenn das Unfassbare für mich begreiflich geworden ist.
Ich kenne Rudi schon seit vielen Jahren. Als Bassist der Papa Joe Band gehörte er zu meinem Umfeld und wurde mir als Freund zur Gewohnheit. Einfach nicht zu glauben, dass ein Leben so früh endet. Rudi hat mir oft gestanden, dass ihm einiges in seinem Umfeld über den Kopf wächst. Er war ein Mensch, der technisch multibegabt war und darum oft um Hilfe gebeten wurde. Dass er sich, wie ich ihm mehrmals geraten habe, abgrenzt und nein sagen lernt, kam für ihn nicht in Frage. Er wollte es eben allen recht machen. Und hat dabei viel zu wenig auf sich selber geschaut. Erschüttert muss ich nun feststellen, dass Rudi schon seit längerer Zeit seine Enttäuschung über eine zu geringe Wertschätzung mancher Zeitgenossen öffentlich gemacht hat. Leise Hilferufe, die ohne Echo im Nichts verloren gingen. Ich vermisse nicht nur einen Tontechniker, sondern einen durch und durch guten Menschen. Einen, der in letzter Konsequenz doch „nein“ gesagt hat.
Rudi, der Himmel ist voller toller Musiker. Schnapp dir eine Bassgitarre und lass den Rock’n’Roll aus dir raus. Ich spiele mal einen kleinen Blues für dich. Mach’s gut!“
Wir behalten Rudi als liebenswerten und gutmütigen Menschen in Erinnerung und trauern mit seinen Lieben. Wir werden diesen einzigartigen Menschen nicht vergessen.
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