Hörenswert: ISIS – „In the absence of truth“
Lust auf ein Experiment? Dann mal ISIS probieren…
Manchmal erfordert es Mut sich auf Musik einzulassen, von der man weiß, dass sie nicht ablenken wird, zum Mitsingen anregen oder zum Schunkeln. ISIS hört man nicht zum Geschirrabwaschen. Dennoch birgt diese Musik in sich ein gewisses eskapistisches Potenzial. Wohin die Reise geht darf jeder für sich ausprobieren.
„In the absence of truth“ ist das vierte Album einer faszinierenden Band, die epische Klanguniversen erschafft und wunderschöne Abgründe offenbart.
Hörenswert: Fr, 17.11.06, ab 14.06 Uhr auf 107,5 Mhz, Wh am Mi, 22.11.06, ab 24 Uhr
Die Zutaten sind zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Elektronik und eine Stimme, die Verortung von ISIS liegt irgendwo zwischen Doom Metal, Postrock, Wave und Hardcore. Aber wage Kategorisierungen treffen die tiefere Schicht dieser Musik nicht.
Das Konzept der Band aus Boston ist Aufbau, Störung und Neuerschaffung. Hier werden Sphärenteppiche gewebt und Soundkonstrukte erschaffen, die in ihrer majestätischen Riesigkeit überwältigen können, dort tun sich sanfte melancholische und auch wuchtige Melodien hervor. Gesang – von klaren Vocals bis zum Gegröhle – wird spärlich eingesetzt, im Vordergrund steht die Musik. Und der gibt man Zeit, denn die durchschnittliche Dauer der Klangebilde liegt bei sieben Minuten und länger.
Die Hörer ist besonders gefragt, denn er darf sich herausfordern lassen und jedes Mal neu entscheiden, wohin die Reise der Emotionen geht. Ein Experiment, auf das man sich ruhig einlassen kann. Übrigens: ISIS ist auch für weniger gute Freunde des „dunklen“ Geschmacks gut verträglich. Just try it out!
Anspieltipps sind auch die beiden Vorgängeralben Panopticon (2004) und Oceanic (2002).
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