Hörenswert: And You Will Know Us by the Trail Of Dead – „So Divided“
Großartige Unterhaltung! Mit ihren Vorgängeralben haben sie ja schon gezeigt, welch begnadetes Potenzial in ihnen steckt, die And You Will Know Us by the Trail Of Dead. Und jetzt ist es da, ein neues Trail Of Dead-Werk, das uns in konzentrierter Form höchst kreativen Indie um die Ohren knallt.
Hörenswert: Fr, 8.12.06, ab 14.06 Uhr auf 107,5 Mhz, Wh am Mi, 13.12.06, ab 24 Uhr
Das Intro fadet in eine Livekonzertsituation und dann prescht erste Song „Stand in Silence“ daher. Schon jetzt fühlt man sich hervorragend unterhalten. Und das schönste daran ist, dass das die ganze dreiviertel Stunde nicht aufhören wird!
Es bleibt energiegeladen, wird aber sanfter. The Trail Of Dead’s spannen bis zum Schluss einen Spannungsbogen, wobei sie unauffällig ihre Referenz an manche Größen der Rock- und Popmusik erweisen. Das schaffen sie ohne ihre Linie zu verlieren, die durch Vielfalt und die Symbiose verschiedener Stile geprägt ist. „Sunken Dreams“ lässt das Album im Stile einer Rockoper ausklingen und macht definitiv Lust auf mehr.
So „Divided“ ist fröhlicher, sanfter und für viele wahrscheinlich zugänglicher als das Vorgängeralbum „Worlds Apart“, das durchaus rockiger und noisiger ausfiel.
Ein Kaff in Texas ist die Geburtsstätte von vier Menschen, die gemeinsam den Schulchor besuchen, deren Wege sich trennen und die wieder zusammenfinden, um ein Musikprojekt zu starten… und in einem Leuchtturm eine Kommune zu gründen. And You Will Know Us by the Trail Of Dead ist ein Zitat aus einer Maya-Schrift, das sich in den Aufzeichnungen verschiedener Kulturen wieder finden lässt. Sie wählen diesen Bandnamen, um dieses Einheitsprinzip der Menschheit in die Musik zu transferieren. The Trail Of Dead gelten als Band mit intellektuellem Anspruch.
1998 entsteht das erste Album (natürlich selbstbetitelt), im Jahr 2000 „Madonna“. The Trail of Dead punkten zu dieser Zeit hauptsächlich mit ihr Konzept, zerstörerische Liveacts zu performen und Musikjournalisten mit Geschichten über die Band beispiellos in die Irre zu führen. Mit „Source Tags & Codes“ (2002) und „Worlds Apart“ (2005), das von Visions zur Platte des Jahres ernannt wird, gelingt die endgültige Etablierung in den aktuellen Hallen des Rock.
Mit So Divided, so sagt die Band, machen sie endlich Schluss mit Lügenmärchen, Schluß mit der Unwahrheit. Die Maya-Geschichte: quatsch! Schulchor: Blödsinn! Leuchtturm: ist nie bewohnt worden! Und warum haben sie das alles verzapft? Der Unterhaltung wegen, sagen sie. Ja, auch das ist ihnen gelungen! Vom Bandnamen über die Bandgeschichte bis zu „So Divided“: Pure Unterhaltung.
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