Hörenswert: Blood Red Shoes – „In Times To Voices“
Die Haut so weiß wie Schnee, das Haar schwarz wie Ebenholz, die Schuhe rot wie Blood Red Shoes.
Die Blood Red Shoes sind Laura-Mary Carter und Steven Ansell und seit ihrem Debütalbum „Box of Secrets“ (2008) in der Indie-Rock-Szene auch nicht mehr wirklich unbekannt. Nach dem eher mäßigen Album „Fire Like This“ von 2010 schaffen sie nun mit „In Times To Voices“ ein Album, das sich hören lassen kann. Schon der Opener „In Times To Voices“ bringt die gewohnt dunkle Gemütshaltung der Blood Red Shoes mit treibenden Drums zum Ausdruck und klingt aber trotzdem neu und frisch – ohne dabei die Punk-Rock-Wurzeln zu vergessen.
Und wieder mal ist die Intensität der Musik der Blood Red Shoes der Maßstab für die Sinuskurve der menschlichen Gefühlswelt – momentan scheint die Welt in Ordnung. Aber Carter und Ansell haben sich auch schon mal live auf der Bühne getrennt, haben sich mit Türstehern geprügelt und auch Handgreiflichkeiten ließen sich scheinbar nicht vermeiden. Aber gut, jetzt wird wieder gemeinsam musiziert, der Blick hinter die Fassade soll das Hörerlebnis von „In Times To Voices“ nicht mindern.
Produziert wurde das gute Stück von Mike Crossey (der auch bei den Foals und den Arctic Monkeys seine Finger im Spiel hatte) im Motor Museum in Liverpool. Die Blood Red Shoes bleiben ihrer Linie prinzipell treu, erweitern ihr musikalisches Spektrum aber um einen Aspekt: Den Blues. Und der steht ihnen gut. Auch wenn einige Songs von „In Times To Voices“ wie etwa „Cold“ nicht grade eingängig, melodisch und mitsing-tauglich um die Ecke kommen – sie bestechen durch die damit verbundenen Emotionen, durch das Herausschreien der seelischen Kälte, während auch die ruhigeren Stücke wie zB. „Night Light“ ein untrügliches Gespür für den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Ausdruck haben. Und darauf kommt es an.
„Vielmehr ist es eine perfekte Sinfonie aus Euphorie und Melancholie, aus Heavy Rock und klassischem Songwriting“ (amazon.de)
„In Times To Voices“ von Blood Red Shoes ist am 30.März 2012 bei Cooperative/Universal erschienen.
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