Hörenswert: Jimi Tenor & Kabu Kabu – „4th Dimension“
Anlässlich des heutigen Gastspiels (Stand: 08.05.2009) von Jimi Tenor & Kabu Kabu im Salzburger JazzIt präsentiert die Radiofabrik die aktuelle CD dieses afro-finnischen Ensembles als Album der Woche: Die Stärke von „4th Dimension“ liegt vor allem in dem Mangel an Purismus, der von Afrobeat-Adepten doch manches Mal zu sehr gepflegt wird. Dadurch entsteht genug Raum für musikalische Experimente jenseits von festgefahrener Stiltreue.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 08.05.2009, ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 14.05.2009, ab 00:00 Uhr.
Gerade mit diesem Purismus verbauten sich schon viele Musiker die Möglichkeit, eine eigene Annäherung zu einer so wunderbaren Musikrichtung wie dem Afrobeat zu finden.
Der Saxofonist Jimi Tenor ist gebürtiger Finne. Und es liegen nicht nur ein Paar Tausend Kilometer zwischen Finnland und Afrika, sondern auch einige musikkulturelle Unterschiede. Nun ist gerade Jimi Tenor nicht der Typ, der sich von stilistischen Vorgaben verbiegen lässt. Tenors exzentrische Art Musik zu machen kündigte sich ja bereits auf der Single „Take me baby“ an, die 1994 zum Disco-Hit avancierte.
„4th Dimension“ ist nach „Joystone“ die zweite Zusammenarbeit Tenors mit der in Berlin ansässigen Gruppe Kabu Kabu, deren Mitglieder aus diversen Ländern Westafrikas stammen. Während „Joystone“ insgesamt eher etwas verhalten wirkte, klingt „4th Dimension“ ganz anders: Jimi Tenor & Kabu Kabu benutzen hier die musikalische Energie des Afrobeat eher als Vehikel um zu ganz anderen Stilen zu gelangen. Und da wird die Sache erst richtig spannend.
Das Stück ‚Gobal Party‘ ist beispielsweise ein regelrechter Disco-Knaller. Dagegen findet sich bei ‚Triple Helix‘ einiges an Free-Jazz-Elementen. Gleich zwei Stücke weiter wartet mit „Mogadishu Ave“ die nächste Überraschung in Form einer Psychedelic-Rock Nummer.
Dabei wird das komplette Album von einer exzellenten Rhythmusgruppe zusammengehalten, die den Rest der Musiker mit schlafwandlerischer Sicherheit durch die diversen Stile führt. Jimi Tenor (an eben diesem Saxofon) findet dabei seinen ganz persönlichen sehr gelungenen Weg, den Sound des Afrobeat-Übervaters Fela Kuti mit seiner eigenen expressiven Spielweise zu verbinden. „4th Dimension“ betrachtet den Afrobeat wie durch ein Kaleidoskop, das seine bunten Spektren auf viele andere Stile wie Funk, Jazz, Soul, Rock und auch Pop wirft. Es bedurfte wohl einer afro-finnischen Zusammenarbeit, um die festgefahrenen Strukturen in diesem Bereich aufzubrechen.
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