Hörenswert: „Bitteschön, Philophon!“
Mit aller Liebe zum Klang hat uns Label-Chef Max Weissenfeldt auf diesem Sampler zehn Nummern zusammengestellt, die seine Arbeit der letzten sechs Jahre mit westafrikanischen Musikern bestens repräsentieren.
Neben einem unglaublich guten Klang gibt es bei dieser Mischung aus Hi-Life, Reggae und Ethio-Jazz viele zeitgenössische Perlen der westafrikanischen Musikkultur zu entdecken.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 04.01.19 ab 14:08 Uhr, Wiederholung am Donnerstag, 10.01.19 ab 00:00 Uhr.
Zu aller erst: Hut ab vor der Arbeit von Max Weissenfeldt, der hier als Produzent einen Sound kreiert hat, der afrikanische Klangkonzepte unterstreicht und anscheinend nicht vordergründig den kommerziellen Erfolg sucht. Das mag wohl auch daran liegen, dass er selbst Schlagzeuger ist und sich auch vor Ort mit westafrikanischer Polyrhythmik beschäftigt hat. Kein Wunder also, dass Weissenfeldt ein Feingefühl für diese Musik entwickelt hat.
Wir finden mit Jimi Tenor einen sehr gern gehörten Gast in dieser Radiofabrik-Rubrik: Aus Tenors Album der Woche „Order of Nothingness” vom 29. Juni 2018 hören wir die Nummer „My Mind Will Travel“ in Form eines ‚Teen Party Edits‘. Als zweite Bekannte kommt uns dann noch Bajka entgegen, die ja gerne in Verbindung mit der legendären Krautrock-Formation Embryo gebracht wird, da sie auf deren musikalischer Forschungsreise in Indien zu Welt kam. Allerdings fällt ihre Nummer „Invisible Joy“ mit etwas belangloser Bar-Swing-Attitüde als einzige aus dem sonst so brillanten Sampler heraus.
Nach diesen beiden bekannteren, folgen darauf ausschließlich Interpreten, die wohl nur der Fachwelt geläufig sind. Zwar ist zu lesen, dass Guy One mit der Nummer „Estre“ in Frankreich Erfolge feiern konnte, doch es sind viele Nummern, die grandios klingen und man sollte bloß kein vorschnelles Urteil abgeben. Alogte Oho & His Sounds Of Joy hat in „ Mam Yinne Wa“ einen wahnsinns-Triolen-Groove drauf, der total deep klingt und bietet ein Unisono-Thema, bei dem die Sounds Of Joy ihrem Namen durchaus gerecht werden.
Großartige Sänger, fantastische Musiker
Es gibt vieles auf „Bitteschön,Philophon!“ zu entdecken. Großartige Sänger, fantastische Musiker, faszinierende Grooves aus Westafrika und eine überraschende stilistische Vielfalt, die erfrischend ist. Diese Zusammenstellung spricht folglich für sich und ist letztlich die Dokumentation eines gelungenen, sich gegenseitig befruchtenden Austausches zwischen unterschiedlichen Musikkulturen, wie er die letzten sechs Jahre zwischen Philophon und westafrikanischen Musikern stattfand. Wir hoffen auf weitere tolle Jahre und sagen danke.
Das Album ist am 14. Dezember 2018 natürlich auf Philophon erschienen.
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