Hörenswert: Lhasa – „Lhasa“
Die amerikanisch-mexikanische Singer / Songwriterin Lhasa kreiert auch auf ihrer neuen CD „Lhasa“ mit wenigen Tönen sehr dichte musikalische Atmosphären, in denen die Traurigkeit eine bestimmende Rolle zu spielen scheint. Die CD „Lhasa “ ist ein würdiger Nachfolger der bisher erschienenen CDs La Llorona und The Living Road, die in der so genannten Weltmusik- und Alternative-Szene Kultstatus erreichten.
Hörenswert. Das Album der Woche ist zu hören am Freitag, 31.07.09 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 06.07.09 ab 00:00 Uhr.
Wahrscheinlich wurde der Weg zum Erfolg von Lhasa de Sela (wie ihr voller Name lautet) nicht zuletzt auch durch den Hype um Frida Kahlo geebnet, der mit dem biografischen Film Frida, in dem Selma Hayek die Titelrolle spielte, seinen Höhepunkt erreichte.
Zweifelsohne stieg durch diesen Film das weltweite Interesse an der zeitgenössischen mexikanischen Musik, was natürlich auch der Musikindustrie nicht entgangen war. Dementsprechend wurde die Welt in der Folge mit elegischer mexikanischer Musik versorgt. Zwar taucht unverständlicherweise Lhasa auf dem Soundtrack zu Frida nicht auf, aber die Parallelen zur Sängerin Lila Downs, deren Songs auch im Film vertreten sind, sind unverkennbar.
Seit ihrer Debut-CD La Llorona erfreut sich Lhasa einer weltweit eingeschworenen Fangemeinde, die sich jenseits des kulturellen Mainstreams von dem elegischen Klang ihrer Stimme verzaubern lässt. An der traurigen Grundstimmung und der extrem unkonventionellen Produktionsweise ihrer Lieder hat sich auch bei ihrer dritten CD nichts geändert.
Dafür singt Lhasa auf ihrer neuen CD komplett in englisch und bettet ihre Lieder nun in Eigenkompositionen, die sich statt an mexikanischer Folklore eher an Blues-, Folk- und Americana-Elementen orientieren. Faszinierend an der Musik von Lhasa ist das Zelebrieren einer völlig unzeitgemäßen Langsamkeit, die es gerade durch die Spärlichkeit der Töne schafft, nie an Spannung zu verlieren (ohne dabei auch nur annähernd unangenehm zu berühren). Lhasa zieht die HörerInnen sofort in ihren Bann und überschüttet sie mit einer abgrundtiefen, aber wunderschönen Melancholie, die allerdings auch nicht immer leicht zu ertragen ist.
Ein wunderbar schönes, aber gefährliches Album von einer Singer / Songwriterin, die anscheinend genau weiß wovon sie singt.
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