Hörenswert: Lloyd Miller & the Heliocentrics
Nach der viel umjubelten Veröffentlichung gemeinsam mit Ethiojazz-Legende Mulatu Astatke (Vgl. Hörenswert: The Heliocentrics & Mulatu Astatke) haben die Heliocentrics in Lloyd Miller ihren nächsten kongenialen Partner gefunden. Zusammen mit dem 72-jährigen Multiinstrumentalisten, der sich intensiv mit persischer Musik auseinandergesetzt hat, nähert sich die Formation ganz behutsam aber ohne unnötigen Respekt der persischen Tonkunst. Auch hier finden die Heliocentrics ihren ganz eigenen Ansatz und schaffen so eine sehr groovige Mischung aus Jazz, Funk und persischer Musik. Ein weiterer Geniestreich aus dem Hause Strut.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 31.12.10 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 06.01.11 ab 00:00 Uhr.
Und wieder gehen die Heliocentrics ähnlich vor wie mit Mulatu Astatke. Denn wieder spannen die Heliocentrics ein ganz feines, pulsierend polyrythmisches Geflecht, über dem Lloyd Miller seine langen Melodien und Variationen entfalten kann. Die Musik erklingt hier völlig entspannt und natürlich. Freiheit und musikalisches Vertrauen scheint die Basis und Voraussetzung für die ausgedehnten Klangreisen zu sein, die die Formation unternimmt. Lloyd Miller erweist sich dabei als äußerst vielschichtiger musikalischer Partner mit einem nicht überschaubaren Potential an unterschiedlichsten Klangfarben. Miller verbrachte viele Jahre im Iran, leitete in Teheran eine eigene Fernsehshow, erlernte eine Vielzahl von orientalischen Instrumenten und tourte mit Größen wie Eddie Harris und Don Ellis.
Der Reichtum an Klangfarben, die geheimnisvollen Grooves und die unglaubliche Selbstverständlichkeit, mit der das Projekt die Musik erklingen lässt, macht das Album zu einem eindrucksvollen Klangerlebnis und schaukelt einen gemütlich in das Jahr 2011.
Das Album ist am 30. August 2010 auf Strut erschienen.
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