Hörenswert: Nada Surf – „Never Not Together“
Das Zwischenmenschliche, das können sie, die Nada Surf. Indierock, der das Herz berührt und der das nötige Feel Good in die Welt bringt – auch wenn man nach ihren Songs heulend dasitzt, wenigstens glücklich über das Loslassen.
Das neue Album „Never Not Together“ ist da keine Ausnahme. Seit 1995 hat die Band aus New York nicht nur keine Mitglieder verloren, sondern ist zum Quartett gewachsen – eine Lanze mehr gegen die allgemeine Krisenstimmung, scheint es.
Hörenswert. RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 21.02.20 ab 14:08 Uhr, Wiederholung am Donnerstag, 27.02.20 ab 00:00 Uhr.
Live Learn & Forget
Ihr 8. Album „Never Not Together“ ist der Sound des unprätentiösen Kooperierens und Miteinanders der Menschen, ein positiv gesehener Status Quo der Dinge, der den Spagat zwischen einer ständiger Negation der Annahme und einer doch menschenfreundliche Sicht auf die Welt schafft. Nach “Let Go” (2002), “The Weight Is A Gift” (2005) und “Lucky” (2008) wirkt „Never Not Together“ im ersten Moment schwerelos, spätestens nach dem zweiten Hören setzt etwas ein. Ein Gefühl, als wenn die Tränen schon die Augen hochkriechen würden, aber nur als Reaktion des Körpers, um nicht an zu viel Adrenalin zu sterben. Eine Atmosphäre wie eine Umarmung, die sich durch die gesamten Werke von Nada Surf zieht – keine Beschönigung, keine Verherrlichung aber den Fokus stets auf das Gute.
Ein helles Strahlen
„Never Not Together“ verknüpft Nada Surfs Stärken der vergangenen Jahre – ein Teil Cleverness, ein Teil herzliches let go, etwas Abenteuer und Pathos und das Sich-Strecken nach den Sternen. Der Opener „So Much Love“ bricht gleich das Setting auf, ohne Kitsch und Cheesyness kommen Nada Surf zum Punkt der Sache: Es ist schon alles ein bisschen scheiße und kompliziert aber hey, da gibt es ja doch ein paar gute Dinge. „Looking for you“ greift tief in die epische Gänsehaut-Kiste. Mit großer Geste, dramatischen Streichern und geisterhaftem Chor. „Something I Should Do“ setzt mit dem Sprechgesang von Matthew Caws ein gut bekanntes Stilelement – wir erinnern uns an „Popular“- unvermittelt wieder ein und wirkt wie ein Befreiungsschlag.
Scharf gezeichnet und sanft gefühlt.
„Never Not Together“ ist eine gut sortierte Kollektion an Herzensgütern, uplifting und optimistisch. „Empathy is good, lack of empathy is bad / holy math says we’re never not together“. Und wir schöpfen getröstet Hoffnung.
„Never Not Together“ von Nada Surf ist am 7. Februar 2020 bei City Slang erschienen.
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