Hörenswert: POM – „We Were Girls Together“
Easy going Coming-of-Age von den niederländischen Newcomer*innen des Jahres.
POM sind unterwegs von der Jugend zur Adoleszenz. Mit jugendlichem Charme, Eingängigkeit, die an Porridge Radio erinnert, mit Energie die an Wet Leg denken lässt und mit Songwriting, das zum Tanzen einlädt. „We Were Girls Together“ ist das Debütalbum und das Schwelgen in der gemeinsamen Jugend.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 15.12.23 ab 14:08 Uhr, Wiederholung am Donnerstag, 21.12.23 ab 00:00 Uhr
POM, A FIVE PIECE BAND FROM AMSTERDAM.
THEY ARE AS PLAYFUL AS THEY ARE FUZZY.
CALL IT FUZZPOP.
Fuzz-Pop ist ja schon mal generell eine sehr schöne Beschreibung für das freudvolle Schrammeln zwischen Brit-Pop, Garage Rock, Indie und Punk, wenn man sich noch dazu wenig drum schert, ob das der Feuilleton jetzt gut findet oder nicht. The same fucking story soll hier schließlich nicht wiederholt werden. Und wenn das Ganze auch noch hailing from Amsterdam ist, werden wir Mitteleuropäer auch gleich ganz aufgeregt ob der Coolness.
Together We Go
POM werfen sich mitten rein in ihren rohen und rotzigen Sound, wühlen sich durch die Schwierigkeiten der Veränderungen, die Menschen im Stadium hormoneller Verwirrung zwangsweise ausrasten lässt und erfreuen sich aber auch an der Tatsache, dass es vorbei ist. Das Schöne ist: Dabei kann niemand widersprechen. Die Depressionen, Zwangsstörungen und privaten Probleme, die Einsamkeit und die Desozialisation sind die großen Themen und gleichzeitig die Katalysatoren, durch die alles durchgewalzt und schließlich gebrochen wird: die Bewältigungsmechanismen, der Stress und die Abhängigkeiten. Die Bittersüßigkeit von POM ist dabei straight und authentisch, ihre Energie ist pulsierend und live bewiesen sie das bereits als Support-Act von White Lies, Orla Garland und Surf Curse.
Enjoy
In Songs wie „Exoskeleton“ und „RUN“ geht es um Traumata und die nachhaltigen Auswirkungen, die diese auf eine Person haben können. Der Versuch, die Workarounds zu durchbrechen und die Kontrolle zu verlieren, erforschen POP laut und mit der nötigen eigenen Nostalgie. Wie sich die ersten eigenen Entscheidungen auf Beziehungen zu sich selbst und andere auswirkt, führt meist zu einem seltsamen Paradoxon, in dem man bereits schmerzlich die Zukunft vermisst. So hat dieser Prozess und das „We Were Girls Together“ nie ein Ende und steht auf ewig für diesen einen Tag am Strand, diese eine Party, dieser eine große Streit und diese letzte Erfahrung, dass das Leben immer weitergeht.
Und auf die Gefahr hin, dass das jetzt zu sehr in Teenage Angst abdriftet, Entwarnung: Wir sind schon erwachsen! Und es war schon oft schrägt, aber meistens doch ziemlich geil. Deshalb macht es auch viel mehr Spaß (und ist zugegeben verlässlicher), älter zu sein und die Vergangenheit witzig zu finden als umgekehrt.
„We Were Girls Together“ von POM ist am 10. November 2023 bei Mattan Records erschienen.
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