Ja, Frühling! WH des subtilen Exzesses im Artarium, Di. 23. 3. ab 18:00 Uhr
„L’important c’est la rose“ – mögliches Motto für einen gelungenen Abend.
Ja, Panik & Hans Unstern in der ARGEkultur – erfrischend verspielt und liebenswert verrückt. Verraten sie uns dabei auch „sehr Persönliches“? Das etwas andere Interview zeigt: Es gibt noch Neuigkeiten, die nicht alt aussehen.
Hans Unstern? Das Video „Paris“ mit seiner grafischen „Stream of Cosciousness“ oder „Continuos Stream of just One Strich“ Umsetzung von Christoph Brückner hat bereits im Vorfeld beeindruckt. Nicht wenigen drängen sich postpsychedelische Assoziationen zum Beatles Film „Yellow Submarine“ auf. Wie wirkt derlei Soloperformance live – speziell in Salzburg? Befreiend! Kunst muss eben doch nicht abgehoben, beängstigend oder sonstwie ehrfürchtig sein…
Freundlich hypnotisierend steht Hans inmitten seiner Trickkiste aus Videos, Effekten, Flöte, Mundharmonika, Licht, Gitarre und Spieluhr auf der Bühne und singt, erzählt, flüstert, beschwört, schreit, stammelt – mit lustvollster Lyrik inmitten von Sounds, die einem Eddie Vedder noch die eine oder andere Anregung böten. Dabei authentisch, gefühlstief und verletzlich. Ganz großes Theater.
Dann ein gemeinsamer Übergang mit der neuen Coverversion von „Paris“ (erschienen als Vinyl Split EP auf dem neuen Sublabel von staatsakt. „Nein, Gelassenheit„) Ja, Panik eben. Doch irgendwie gereifter. Und wenn ich als ein selbst lebenslang unbelehrbarer Pubertäter dies eigentliche Unwort bemühe, dann in seinem besten Sinn. Ohne Aufgeben ihrer Jugendlichkeit – nur klarer, schneidiger, intensiver – surfen sie auf diversen Rasiermessern und Paradoxiengrenzen – vor sich hin UND zugleich gemeinsam mit dem Publikum.
Verspieltheit ist der wohl trefflichste Begriff, den dieses selten zeitlose Erlebnis in mir hervorruft. Angenehmes, erfrischendes, inspirierendes, mitreißendes, schillerndes, unspezifisches, verzauberndes Spielen mit mannigfachen Musiken und vielschichtigen Wortbedeutungen. Wenn ich für ein paar selige Stunden mein Alter vergesse, dann ist das schon ein ganz besonders elementares Ereignis. Danke.
Warum wir sie lieben? Weil sie mit solch unbefangener Leichtigkeit in die abgründigsten Kisten der Kunstgeschichte greifen und dabei immer wieder frisches Jetzt hervor holen, das uns belebt und an uns selbst erinnert. Dabei ganz liebenswert, menschlich und zugänglich bleiben. Weil sie sympathisch sind. Ja, Panik & Hans Unstern im Artarium Gespräch: „Hör was Gscheits!“
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