Hörenswert: Santogold – „Santogold“
Santogold liefert auf ihrem selbstbetitelten Debüt-Album einen bunten Strauß aus New Wave, Punk-Rock und Dub, garniert mit elektronischen Sprengseln und vergisst dabei nicht, auch die nötigen Refrains mitzuliefern, die sich dann als Ohrwürmer ihren Weg in die Gehörgänge bahnen.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche am Freitag, 30.05.08, ab 14.08 Uhr, Wh am Do, 05.06.08, ab 00:00 Uhr
Bei Santogold ist nicht alles Gold was glänzt, wie man es vielleicht aufgrund des Hypes, der um sie herum ausgebrochen ist, erwarten könnte. Wer die großen Innovationen erwartet, wie manchmal kühn behauptet, wird enttäuscht sein, wer ein erfrischendes Album haben will, wird jedoch allemal auf seine Kosten kommen.
Im Zusammenhang mit Santogold, die in Brooklyn lebt, fällt immer wieder der Name ihrer Freundin Maya Arulpragasam, die als M.I.A. vor wenigen Jahren die Pop-Welt aufmischte, indem sie in schriller Weise Hip-Hop mit Dub und elektronischen Elementen versah und auch ihre tamilischen Wurzeln musikalisch mit einfließen ließ.
Stilistisch gesehen haben Santi White (wie Santogold bürgerlich heißt) und M.I.A. jedoch nicht all zu viel gemeinsam.
Während M.I.A. in erster Linie die Nähe zum HipHop sucht, sind es bei Santogold New Wave und (Punk)-Rock. Wohingegen beim Song „Creator“ (mit Unterstützung von Switch und FreQ Nasty) durchaus ein Vergleich mit M.I.A. herangezogen werden kann, sind für das Album aber vielmehr Songs wie „L.E.S. Artistes“, „You’ll Find A Way“, „Say Aha“ oder „I’m A Lady“ exemplarisch, die eher an die Yeah Yeah Yeahs oder Blondie erinnern. Hier wird Pop ganz groß geschrieben und „Lights Out“ ist beileibe nicht der einzige Song mit Ohrwurm-Charakter.
Bei der Dub-Nummer „Shove It“ findet Santogold Unterstützung bei Spank Rock, als letzter Track wird „You’ll Find A Way“ von Switch and Sinden geremixed.
Santi White, die mit ihrer Vorgänger-Band namens Stiffed nur mäßigen Erfolg verzeichnen konnte, kennt sich aus im Musik-Geschäft. Sie war bereits Support von Björk, schrieb Songs für Res oder Ashlee Simpson, arbeitete u.a. mit Mark Ronson oder Lily Allen zusammen und war als A&R-Agentin für ein Major-Label tätig.
Mit Santogold wird ihr sicherlich der Durchbruch gelingen.
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