Hörenswert: The Soundtrack Of Our Lives – „Communion“
Auch auf ihrer aktuellen Veröffentlichung wissen die Schweden von The Soundtrack Of Our Lives zu überzeugen. Auf der Doppel-CD „Communion“ gibt’s Rock in verschiedenster Ausprägung.
Hörenswert. Ausgewählte Nummern vom Album der Woche sind zu hören am Freitag, 22.05.09 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 28.05.09 ab 00:00 Uhr
Seit Mitte der 1990er Jahre beglücken uns die schwedischen Rocker von „The Soundtrack Of Our Lives“ mit ihrer Musik, die eine Brücke aus den 1960er Jahren in die Gegenwart schlägt.
Wäre es nach der Band gegangen, hätte bereits ihr Debüt Welcome To The Infant Freebase ein Doppelalbum werden sollen, doch die Plattenfirma hatte etwas dagegen. Auf dem sechsten Longplayer ist es nun soweit. Communion wartet mit insgesamt 24 Songs auf, gleichmäßig verteilt auf zwei CDs, wobei jeder Song eine Stunde des Tages repräsentiert.
Der Einstieg beginnt bedächtig und geheimnisvoll. Erst nach über einer Minute Vorspiel setzen Schlagzeug und Bass ein, die den Rhythmus vorgeben. Sobald kommen auch die Gitarren hinzu, welche schon erahnen lassen, dass sich hier etwas zusammenbraut. „Come On! / And Turns The Towers On! / The Towers Of Babel On!“ ruft uns Sänger Ebbot Lundberg im Refrain inbrünstig entgegen und macht „Babel On“ zum idealen Opener, der auch als Eröffnungsnummer bei Tournee-Auftritten bestens funktionieren dürfte. Stadionrock im besten Sinne.
Etwas verspielter und psychedelischer geht es beim Folgetrack „Universal Stalker“ zu, bevor dann mit „The Ego Delusion“ ein Song kommt, den einige Britpop-Bands gerne geschrieben hätten.
Großes Gefühlskino gibt’s bei „Second Life Replay“, bei der Nick Drake-Coverversion „Fly“ wird wieder tief in die Retro-Kiste gegriffen.
Am Ende von CD1 wechseln sich langsamere Nummern mit schmissigen Tanzfegern ab.
Auf CD2 (die im Vergleich zur ersten etwas abfällt) wird „Digitarian Riverbank“ und „Utopia“ mit indischen Sprengseln versehen und selbst für eine Akustik-Ballade („Lifeline“) ist noch Platz.
The Soundtrack Of Our Lives schaffen gekonnt den Spagat zwischen Rock, Folk und Pop, oft psychedelisch gewürzt und mit starker 60ies/70ies-Färbung.
Dass Retro nicht mit altmodisch und verstaubt gleichzusetzen ist, beweisen Jung-Bands wie Mando Diao oder The Last Shadow Puppets. The Soundtrack Of Our Lives stehen ihnen in nichts nach und dürften generationenübergreifend auf Gegenliebe stoßen.
In ihrer Heimat Schweden erschien das innerhalb von nur zwei Wochen eingespielte Album Communion bereits Ende letzten Jahres. Für den Rest der Welt hat sich das Warten gelohnt und den ersten Preis für das bescheuerste Album-Cover des Jahres dürften The Soundtrack Of Our Lives auch sicher haben.
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