Upcyling Radio – Das Kraftfahrzeugplatzkonzert
Samstag, 3. Oktober 2015 ab 18 Uhr:
„Upcycling Radio“ ist eine genreübergreifende Arbeit von Paul Frank und Otto Beck, in der Konzert, Happening, Radiofeature, Klanginstallation sowie Kunst im öffentlichen Raum zusammenfinden.
Im Zentrum steht die Symbiose von Automobil und Radio wie sie nur selten wahrgenommen wird und es scheint sich ein Eigenleben zu entwickeln, das Spannung schafft. Hier werden keine Menschen transportiert, sondern Kunst. Der ruhende Verkehr wird zum Klangkörper, die Fahrerinnen und Fahrer fungieren als Spieler auf dem Instrument Automobil im Rahmen der Möglichkeiten, die diese Maschine, dieser Raum uns bietet, was jedoch oftmals hinter dem allgegenwärtigen Pragmatismus verborgen bleibt.
Das Konzept:
Das Projekt beinhaltet zum einen den akustisch-variablen Gebrauch von Radiosignalen mit konzertiertem Einsatz und einer spannende Metamorphose von Originalgeräuschen hin zu kompakten Soundkompositionen. Komposition und Sounddesign, Chor und Einzelstimme, vereinen sich zu etwas völlig Neuem. Durch sparsamen, aber pointierten Einsatz von Licht verschmelzen alle Details zu einem audiovisuellen Ganzen und sublimieren sich in einer einzigen, über allem schwebenden Glocke aus Klang und Licht. Hierfür wachsen verschiedene Beiträge von unterschiedlichen Künstlern zu einem abendfüllenden, spannenden Ganzen zusammen.
So bringt ein neu konzipiertes Radioformat eine akustische Reise durch die Jahrzehnte der Radiokunst – Kunstradio. Nikolaus Gerszewski führt mit seiner Gruppe aus Budapest Stücke des Amerikaners Phil Carlsen auf, bei denen ausschließlich mit Autogeräuschen musiziert wird. Vor Ort Musiker, Anmoderationen, Kommentare u.s.w. aufgenommen und wieder in den Kreislauf eingebracht, so entsteht ein Stück, das sich sowohl räumlich verorten lässt, im gleichen Augenblick aber auch losgelöst von Raum und Zeit im Äther existiert.
Auf dem Residenzplatz werden ca. 100 Automobile so verteilt parken, dass das Publikum bequem zwischen den Autos und damit inmitten des Klangteppichs wandern kann. Die Mitwirkenden sind Freunde bzw. Unterstützer dieser Aktion und werden von „Security“ Personal auf die markierten Parkplätze eingewiesen. Die akustische Beschallung erfolgt ausschließlich über die Radios in den Autos, also über das Radiosignal der Radiofabrik und über die Autos selbst. Ein Teil des Autofahrerchors verwendet Megaphone, die einerseits symbiotisch und andererseits anachronistisch wirken. Die Lautstärke der Veranstaltung ist durch die Leistungsfähigkeit der Autoanlagen begrenzt. Wie bekannt, ist ein Chor nicht lauter als ein einzelner Sänger, er klingt nur voller. Das ist genau der Effekt, den wir uns versprechen: Klangteppich, Schwarmhören, das Summen des ruhenden Verkehrs.
Vor der Premiere dieses Experimentes im nächsten Jahr, wird heuer bei der langen Nacht der Museen, am 3. Oktober, eine Generalprobe im Innenhof von Schloss Mirabell stattfinden.
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