Das Zigeunerlager Salzburg-Maxglan – Vorhof zum KZ – Ein HörMahnmal
Erstaustrahlung auf der Radiofabrik am Freitag 25. April um 14:00 Uhr
Millionen Ermordete sind eine abstrakte, unbegreifbare Größe. Die dreijährige Juliana Krems ist ein konkreter Mensch. Ihr Unglück war es, ein „Zigeunerkind“ gewesen zu sein. Geboren am 26. April 1940 im so genannten „Zigeunerlager“ in Salzburg-Maxglan, deportiert und ermordet im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau am 3. September 1943. An Fälle wie den der kleinen Juliana Krems erinnert nun das Projekt „HörMahnmal“, das die Radiofabrik in Zusammenarbeit mit dem Christian Doppler-Gymnasium und dem Salzburger Personen-Komitee Stolpersteine realisiert hat.
Schüler des Doppler-Gymnasiums verlesen dabei die Namen jener rund 230 Roma und Sinti mit Geburtsdatum, Geburtsort und — soweit vorhanden — dem Datum und Ort ihrer Ermordung. Eingebettet sind diese Listen in einen Informationsteil mit Originalaufnamen von Überlebenden, Interviews mit HistorikerInnen und Zitaten aus dem kriminalpolizeilichen Amtsschriftverkehr zum so genannten „Zigeunerlager“.
Erstausgestrahlt wird das Radioprojekt „HörMahnmal“ anlässlich der Gedenkfeier am Denkmal für die Roma und Sinti am Ignaz-Rieder Kai am Freitag dieser Woche, die vom Friedensbüro Salzburg initiert wird.
Das HörMahnmal ist ab 14:00 Uhr auf den Frequenzen 97,3 Mhz und 107,5 Mhz zu empfangen.
// Das „Zigeunerlager“ Maxglan
In Salzburg wurden ab dem Jahre 1939 durchziehende „Zigeuner“ auf einem schon bestehenden Sammelplatz zusammengefasst. Die sanitären und räumlichen Verhältnisse waren so katastrophal, dass viele krank wurden und die Gefahr von Seuchen bestand. 1940 wurden diese Sinti und Roma in die Ställe der damaligen Rennbahn einquartiert. Gleichzeitig mussten sie an der Errichtung eines größeren Lagers in Leopoldskron-Moos arbeiten. Dieses wurde KZ-ähnlich geführt, ca. 230 Eingesperrte mussten Zwangsarbeit leisten. Anfang April 1943 wurden Insassen vorwiegend nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Die Namen von 230 der vom Lager Maxglan aus deportieren Sinti und Roma konnte der Salzburger Historiker Gert Kerschbaumer ermitteln.
(Information zum angefügten Bild: Titel: „Internierte Sinti und Roma im Lager Maxglan“ Copyright „Verein Ketani“, zur Veröffentlichung freigegeben)
// Rückfragen zum Projekt und Sendung bitte an:
Mag. Georg Wimmer
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