Artarium: Expressiv, exzentrisch, extrem. Klaus Kinski Reloaded.
Sonntag, 26. Februar ab 17:06 Uhr – Wir basteln das etwas andere Kinski Portrait – aus biografischen Details, Interviews, Lesungen und Satire. Persönliche Faszination und eine Reihe offener Fragen. Klaus Kinski offenbart, indem er sich verschleiert – und macht so seine Person zum öffentlichen Geheimnis. Der ebenso geniale wie grenzwertige Autodidakt beeindruckt durch facettenreich schillerndes Künstlertum und schockiert durch plötzlich hervor brechende Direktheiten. Selten war ein Spaziergang zwischen Genie und Wahnsinn so ambivalent, anregend, anstrengend…
Was begeistert uns heute, über 20 Jahre nach seinem Tod, nach wie vor an diesem Ausnahme-Eigensinnigen?Was verstört uns so nachhaltig an den Brüchen und Unschärfen seines Privatlebens, die auch immer in seiner Kunst fortwirken, sei es alsSchauspieler, Schriftsteller, Vortragender oder Filmemacher? Die Grenzen sind bei ihm stets fluktuierend, unbestimmt, offen. “Ein Besessener” wird er oft treffend genannt, als Verrückter wird er aber auch bezeichnet oder als Wahnsinniger.
Ihr dürft euch von uns natürlich kein Urteil darüber erwarten, inwieweit Klaus KinskiBorderline-Persönlichkeit oder narzisstisch verkanntes Genie oder beides zugleich und auch sonst noch was war. Sophie, Chriss und ich werden jeweils einige seiner Eigenschaften in sehr subjektiver Form widerspiegeln und dadurch einen Eindruck seines Wirkens auf uns vermitteln. So könnte sowohl bei denjenigen, die Klaus Kinski schon vor Jahren begegnet sind, als auch bei denjenigen, die noch kaum Kenntnis von ihm haben, ein neuer Eindruckentstehen – jenseits der Polarisierung, die für ihn so charakteristisch war.
“Menschen begegnen, die man so noch nicht kennt” ist ja auch ein Anspruch vom Artarium. Und Menschen, die so außergewöhnlich und jenseitsdurchschnittlich sind, dass sie uns zu einer anderen, neuen, verwegenen Sicht auf uns selbst und die uns oft nur allzu bekannte Welt bewegen können. Ver-rückte Typen und Typinnen im kreativsten Gebrauch dieser Begrifflichkeit. Menschen, die es einfach braucht, um unser Bewusstsein zu erweitern, um unser Empfinden zu vertiefen und um unsere Wahrnehmung weiter zu entwickeln. Liebende Eigenbrötler, romantische Idealisten, seltsame Tagträumer, verzweifelte Sinnsucher, Wahr- und Richtigdichter – kurz “kunnst im Sinn von könntest” Menschen.
Also freut euch auf Francois Villon, Werner Herzog, Jesus Christus Erlöser und noch ein paarsympathische Wahrheitsnarren. Die wirklichen Wahnsinnigen sitzen nämlich längst in den Chefetagen. Und wir sind ein geiles Institut…
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