Hörenswert: Deichkind – „Aufstand im Schlaraffenland“
Deichkind 2006 … auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn.
Mit „Aufstand im Schlaraffenland“ haben Deichkind ihren ironisch prolligen Style auf die Spitze getrieben. Die Texte noch absurder und offensichtlich belangsloser, die Beats auf ein Minimum reduziert und von bestechenden Synthesizerlines getrieben.
Die Frage banal oder genial stellt sich nur, wenn man den Witz dahinter nicht versteht – und den politischen Anspruch: Der Spaßgesellschaft einen Spiegel vorzuhalten.
Hörenswert: Fr, 14.07.06, ab 14.06 Uhr auf 107,5 Mhz, Wh am Mi, 19.07.06, ab 24 Uhr
Die Exoten des deutschen Sprechgesangs haben sich nun endgültig von althergebrachten Hip Hop-Konventionen verabschiedet. Hatte man bei Deichkind sowieso lange das Gefühl, dass ihr Ziel die Persiflage auf den deutschen Hip Hop und Partyrap ist, so wird mit diesem Album klarer denn je: Die Deichkinder haben inzwischen ihr eigenes Subgenre entwickelt.
Das lassen sie auch bei ihren leckeren Liveauftritten spüren, bei denen Phillip, Malte und Buddy, in lächerliche Verkleidung gehüllt, die Regeln eines althergebrachten Hip Hop-Gigs sprengen und in eine extatisch-verschwitzte Tanzveranstaltung verwandeln.
Das ganz normale „Yippie Yippie Yeah, Krawall und Remmidemmi“ einer gut funktionierenden „Electric Super Dance Band“. Wo das alles noch hinführt… wir warten, mehr als gespannt. Bon Voyage!
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