Hörenswert: Chords’n’Coffee – „Back To My Tree House“
Wenn sich eine Band schon Chords’n’Coffee nennt, darf man sich auch genau das erwarten: Musik, die nicht nur äußerst gut zu Kaffeehaus-Sessions passt, sondern sich auch hervorragend auf der Bühne macht. Auf „Back To My Tree House“, dem aktuellen Album der Wiener/Vöcklabrucker Band, gibt’s feinen Akustik-Folk, Blues, und Country, bei deren Mischung man sich nicht unoft ins kleine Baumhäuschen versetzt fühlt – und dort auch gerne länger verweilen möchte.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 12.12.14 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 18.12.14 ab 00:00 Uhr.
Chords’n’Coffee sind seit 2013 Peter Wieser, Dominik Neudorfer, Michaela Werner, Fabian Sigel und Christian Rabanek, das erste Album „Endlich Vogelfrei“ gab es aber bereits 2009 als Duo, gefolgt 2013 von „Golden Seeds“. Wie es fast nicht anders sein kann hat die Band ihren Ursprung in gut geführter Kaffee-Kultur in Vöcklabruck – man darf sich das mit künstlerischer Freiheit sicherlich wie Jim Jarmusch’s ‚Coffee and Cigarettes‘ vorstellen.
Auf „Back To My Tree House“ gibt es genau jene Songs, die man sich wünscht, wenn man Sehnsucht nach diesem speziellen Ort der Ruhe hat – und Geschichten, die dieses Leben zu bieten hat. Mit Gitarre, Akkordeon, Banjo, Bass, Violine, deutschen und englischen Texten wird erzählt von großen Erwartungen, vom Zusammentreffen und Auseinandergehen, vom Zurücklassen und nach-vorne-Sehen, von der Liebe und der Ironie, die sie doch zuweilen mit sich bringt.
Und trotzdem bestärkt „Back To My Tree House“, gibt Energie, geht in die Tiefe und lässt hoffen, dass irgendwo das Baumhaus auf einen wartet. So gesehen ist vom bitteren schwarzen Espresso über die Melange bis hin zur süßen milchschäumenden Creme alles dabei, was darfs denn sein? Das Album ist seit 13. Juni auf dem Markt, allerdings passt es ganz wunderbar zum Jahresende. Gerade da ist einem doch eher nach Musik, die den passenden Mantel dafür hat. Tom Waits beeinflusst mehr als offensichtlich, auch Gedanken an Frente (Instrumentierung) und seltsamerweise Abney Park (Stimme) stellen sich beim Hören des Öfteren ein.
Chords’n’Coffee sei somit all jenen empfohlen, die sich gerne mal während eines Konzertes fragen, ob man auf der Bühne gerade Piratenwalzer, Bluesfolk oder Gypsy hört, ob man da Singer/Songwriter oder Countrymusiker vor sich hat oder wie einen die zeitweilen fragilen Akustik-Arrangements so mitreißen können. Und sich dann aber eigentlich nicht um eine Antwort scheren.
Außerdem: Bands, die Kaffeehäferl im Merchandising haben sollte man generell vertrauen. Das sind immer welche von den Guten.
„Back To My Tree House“ von Chords’n’Coffee ist am 13. Juni erschienen.
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