Hörenswert: K.O.G. – “Don’t Take My Soul”
K.O.G. steht für ‘Kweku of Ghana’ und dieser ist ein Wanderer zwischen den Kulturen.
Geboren in Ghana, aber aufgewachsen in Großbritannien kreiert Kweku Sackey Songs, die von Highlife und Afrobeat ebenso beeinflusst sind, wie von Hip-Hop und urbanen Sounds. In Zusammenarbeit mit dem französischen DJ und Produzenten GUTS entstand ein elegantes und leicht zugängliches Album, das ganz mühelos die beiden Kulturen miteinander verschmelzen lässt.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 01.11.2024 ab 14:08 Uhr, Wiederholung am Donnerstag, 07.11.24 ab 00:00 Uhr.
Vielleicht hat ja wieder einmal Tony Allen, die Lichtgestalt des Afrobeats, den Weg aufgezeigt. Auf dem posthum veröffentlichten Album “There is no end” liefert der Meister-Schlagzeuger das rhythmische Grundgerüst für ein böses und deepes Hip-Hop-Album und zeigt damit auf, wie fantastisch seine Rhythmen zu Hip-Hop passen.
Auch “Don’t Take My Soul” ist ein Album, das vom Wesen des Hip-Hop tief durchdrungen ist. Dabei schafft es K.O.G. sogar, die Nummern nicht zu überladen und die für den Hip-Hop so wichtige Form der Reduktion einzuhalten, wie die Nummer “Noni Onako” zeigt. Das klingt schon verdammt nach gutem Oldschool, ohne dabei verstaubt zu wirken. Wahrscheinlich war hier auch das feine Händchen vom Produzenten GUTS gefragt.
Doch genauso stark vertreten sind hier auch Highlife und Afrobeat, die manches Mal nur für sich stehen oder aber als eine Art von Sample in den Hip-Hop Nummern erscheinen. Angenehm ist hier die stets vorhandene Authentizität und die Gelassenheit in den Grooves, die “Don’t Take My Soul” zu einem durchhörbaren und stressfreien Album machen.
Jedenfalls verbindet das Album mühelos afrikanischen Highlife und Afrobeat mit Hip-Hop und Soul. Dass Hip-Hop auf dem gesamten afrikanischen Kontinent eine große Rolle spielt, ist längst kein Geheimnis. Doch natürlich unterscheidet sich dieser wesentlich von den westlichen Vorbildern und ist selten mit unseren Hörgewohnheiten kompatibel.
“Don’t Take My Soul” schafft es aber mit einer eleganten Leichtigkeit, die Schnittmenge der Kulturen zu treffen. Hier spiegelt sich auch das Können des Produzenten GUTS wider, der es schon mit “Estrellas” schaffte, aus lateinamerikanischer Musik ein gängiges marktgerechtes Album zu schneidern. Der dafür nötige Schuss an Pop tut auch “Don’t Take My Soul” nicht besonders weh.
„This album is a very personal journey. I speak about three things: the soul of my community, where I found my inspiration. The roots, highlife, soul, going to church, being around traditional ceremonial setups. Taking people to the very origin of my voice, my soul, my impulses, my community, my culture. And the next phase is cross-culture: living half of my life in UK and half of my life in Ghana. Putting myself at this crossroads to see the effect of the sonic consciousness, how awake I am with the music from Ghana, and also how living here, having children and family here has also influenced my music. And thirdly, it’s mirroring my personal journey. Starting in Ghana, with my band in Ghana, and my roots, then moving up to UK, Going from Zone 6 all the way to Europe.“ (K.O.G.)
Wer Lust auf mehr hat, sei der Konzertmitschnitt auf Arte zu empfehlen, der hier abgerufen werden kann.
“Don’t Take My Soul” ist am 20. September auf Pura Vida Sounds erschienen.
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