Hörenswert: Paris Djs Soundsystem – „Rise of the Troubadour Warriors – Tropical Grooves & Afrofunk International Vol.3“
Als Soundtrack zu hochsommerlichen Temperaturen empfiehlt die Radiofabrik diese Woche die aktuelle Compilation der Paris Djs. Diese exzellente Zusammenstellung bestehend aus Ethio-Jazz, Afrofunk, Latin und Reggae mit ihrer lässig groovenden Atmosphäre qualifiziert sich als angenehmer Begleiter durch die größten Hitzewellen und regt darüber hinaus auch bei Regen zum tanzen an.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 09.08.13 ab 14:08 Uhr, Wh am Donnerstag, 15.07.13 ab 00:00 Uhr.
Mit Samplern ist es ja immer so eine Sache: In der Regel weiß wohl immer nur ein Bruchteil zu gefallen oder man kennt dann doch einen Großteil der jeweiligen Auswahl, da sich die gängigen Nummern auf jeder zweiter Compilation des entsprechenden Genres wiederfindenden und immer und immer wieder verkauft werden. Der Rest wird dann mit mittelmäßigen Tracks aufgefüllt. Davon sind die Läden auf der ganzen Welt voll.
Mit einem ganz anderen Fall haben wir es bei den Compilations der Paris Djs zu tun, die allesamt fantastisch selektiert sind und gänzlich ohne Füllmaterial auskommen. Bei den Paris Djs handelt es sich um eine recht lose internationale Vereinigung von Djs, Labels, Musikern und Rezensenten, die es sich zum Ziel gemacht haben musikalische Trends im ganz locker gefassten Rahmen ‘groove’ zu beobachten und diese durch Compilations und Rezensionen zu fördern. Eine Arbeit die inzwischen von den großen der Musikindustrie völlig vernachlässigt wird. Und das scheint wohl die Erklärung dafür zu sein, warum wir es hier mit so hochwertigen Compilations zu tun haben: denn diese sind von Personen zusammengestellt worden, denen es wohl zu aller Erst um die Musik zu gehen scheint und nicht ums Geld.
Auf „Rise of the Troubadour Warriors – Tropical Grooves & Afrofunk International Vol.3“ finden sich Formationen von Australien bis London und einige brandneue Studioprojekte, die somit auch selbst dem Fachpublikum weitgehend unbekannt sind. Erstaunlich ist hier, dass es sich in der Tat um ‘neue’, will meinen Musik aus unserem Jahrhundert handelt. Dabei klingen einige Stücke sogar fast so gut, wie die Musik der ganz großen des Genres, wie Frimpong, Abo Taylor oder sogar Mulatu Astatke, wie zum Beispiel das ganz wunderbare „O Que Fazer?“ von Andre Sampaio & Os Afro Mandinga, einer brasilianischen Formation. Auch die International Ducks mit gleichnamiger Nummer und traumhaft-schräger Hauptstimme liefern ein fantastisches Debut ab. Johannes Schleiermacher, der bereits auf „Earthology“ mit den Whitefield Brothers zusammenspielte, findet hier seine ganz eigene Annäherung an den Afrofunk. Natürlich finden sich auch alte Bekannte wie Tony Allen oder Olumuyiwa Kunnuji aka Muyiwa der ebenso für Fela Kuti spielte, wieder. Wer mehr erfahren möchte, findet auf der Homepage der Paris Djs sehr detaillierte Informationen über jedes einzelne Projekt.
Mit „Rise of the Troubadour Warriors – Tropical Grooves & Afrofunk International Vol.3“ ist den Paris DJs und Elvis Martinez Smith jedenfalls eine ganz grandiose Zusammenstellung gelungen, die hochspannende und brandneue Projekte aus der ganzen Welt mit ihren eigenen Interpretationen des Genres beinhalten. Der perfekte Begleiter für den Hochsommer.
Das Album ist am 31 Juli 2013 im Eigenvertrieb erschienen.
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