Hörenswert: Rokia Traoré – „Beautiful Africa“
Neue Musik von der großen Stimme aus Mali – über den Umweg Bristol direkt in unsere Gehörgänge.
Rokia Traoré gehört zu den interessanter künstlerischen Stimmen die es aus Afrika schaffen, weltweit Gehör zu finden. Umso wichtigster ist, dass ihre Stücke aktuelle soziale und kritische Themen Malis aufgreifen und sie so zur intellektuellen Botschafterin eines Landes wird, welches wir derzeit vor allem mit kriegerischen Auseinandersetzungen verbinden.
Oft wird Musik aus Afrika generell unter dem schwammigen Begriff „Weltmusik“ zusammengefaßt, oder im speziellen bei Tonträgern aus Mali mit Wild-West-Assoziationen des „Mali Blues“ versehen in die Läden gebracht.
Zwar steht Rokia Traoré auch in der Tradition eines Ali Farka Touré als Übersetzerin von Afrikanischen Rythmen und Gesangsweisen in westliche Hörgewohnheiten. Ihre Translation wird aber nicht vom Blues sondern vom Rock getragen. Das Album „Beautiful Africa“ wirde in Bristol (UK) aufgenommen und von John Parish, welcher u. a. für PJ Harvey, the Eels etc. bereits tätig war, hervorragend produziert. Die Musik klingt frisch, freundlich, direkt und hat dabei noch viele charmante Ecken und Kanten die die Bestimmtheit der sozialen Aussagen der Texte unterstützen.
Dadurch bestätigt sich, dass Traoré eine Kosmopolitin ist, die ihre Traditionen und ihre Erfahrungen aus Bamako großteils in eigener Sprache Bambara in die Welt bringt und diese damit enorm bereichert. Gerade das Titelstück „Beautiful Africa“ verlangt, sich dem Groove und dem Gitarrenriff zu ergeben – auch wenn man den Text nicht versteht ist die Aussage unmissverständlich. Bei allem politischen Chaos und aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Regionen dieses Kontinents ist Rokia Traoré eine optimistische Trägerin der Liebe zu Afrika.
Die Radiofabrik findet das Album „Beautiful Africa“ von Rokia Traoré extrem hörenswert und sendet es in voller Länge am Freitag 12.04. um 14:06 h (WH Donnerstag, 18.04. 00:00 h).
In diesem Zusammenhang verweisen wir gerne auch nochmal auf den laufenden Programmschwerpunkt „Days of Dialogue 2013“.
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