Hörenswert: The Hives – „Lex Hives“
Nach 5 Jahren Warten melden sich The Hives mit ihrem 5. Studioalbum „Lex Hives“ zurück und lärmen besser als zuvor. An Selbstvertrauen mangelt es ihnen auch diesmal nicht, mit dem neuen Werk soll erneut ein Meisterwerk in Sachen rotzigen GarageRock geschaffen werden. Größenwahn auf den man sich verlassen kann und 5 Schweden, die auf die Pauke hauen – das klingt nach einer guten Mischung.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 01.06.12 ab 14:08 Uhr, Wiederholung am Donnerstag, 07.06. ab 00:00 Uhr
Die Band rund um Howlin‘ Pelle Almquist startete schon 1996 mit ihrer ersten EP „Oh Lord! When? How?“ und entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer der bekanntesten schwedischen Bands – nicht zuletzt wegen ihrem extravaganten Kleidungsstiel (Stichwort suit up!), ihren rotzigem Sound oder einfach der Tatsache, dass den Schweden das Musiktalent scheinbar in den Genen liegt.
„Lex Hives“ hat mit Bescheidenheit nicht viel am Hut – The Hives sind Gesetz, spätestens seit ihrer 2000 veröffentlichten Platte „Veni Vidi Vicious“ kann eine gewisse Selbstverliebtheit festgestellt werden. Aber an den musikalischen Größen wie Axl Rose, den Rolling Stones oder wenn man so will Liam Gallagher kann leichte Selbstüberschätzung auch zum Ziel führen. Mit „Lex Hives“ bestechen Pelle Almqvist, Chris Dangerous, Vigilante Carlstroem, Matt Destruction und Nicholaus Arson auch diesmal durch eine Mischung aus Punk, Motown-Sound, teitweise eigenwilligen Vocals und treibenden Schlagzeugbeat. Und auch textlich geben The Hives wieder klare Ansagen – Schon im Opener fordert Pelle Almquist eineinhalb Minuten lang: „Come On!“
Trotzdem ist der neue Silberling auch ein Neubeginn, nach einigen schlechten Jahren, dunklen Zeiten und einigen Rock ’n‘ roll kind of problems, wie Pelle Almquist dem NME sagt. „All the stuff that happens in rock bios, all the things that seem like problems for a band, all that sort of thing. It’s the same band though, now and forever. We had every other problem, but not that one. It’s the same band. We feel really good now, strong, happy and excited.“ Das hört man doch gerne. Denn den „The-Bands“ der Nullerjahre haben The Hives immer wieder die Stirn geboten, Bands wie The Libertines, The Strokes oder The White Stripes schieden wegen Drogen, Stagnation oder schlichter Auflösung aus dem Rennen.
The Hives haben scheinbar nichts an ihrer Kraft, ihrem Lausbubencharme oder ihrem Ego verloren. Und das ist neben schönen Krach schon fast alles, was The Hives brauchen, um Füße und Gehirn tanzen zu lassen.
„Lex Hives“ von The Hives ist am 1. Juni 2012 bei Four Music (Sony Music) erschienen.
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