Hörenswert: The Shins – „Port Of Morrow“
Musikalische Konsequenz – The Shins sind mit ihrem neuen Album „Port Of Morrow“ zurück und lassen einen schnell vergessen, dass die letzte Platte bereits 5 Jahre alt ist.
Der Soundtrack für Indie-Kinder, das musikalische Äquivalent eines Sommers wie damals. Der leichte Umhang für ein geschundenes Herz und Musik, die den Lauf der Dinge erträglicher macht.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 16.03.12 ab 14:08 Uhr, Wiederholung am Donnerstag, 22.03 ab 00:00 Uhr
Spätestens seit Garden State, dem Regie- und Drehbuchdebüt von Zach Braff dürften The Shins aus Albuquerque keine Unbekannten mehr sein – den Song New Slang hat man danach gerne wochenlang im Ohr. Und auch ihr 5. Studioalbum „Port Of Morrow“ hat Ohrwurmqualität. Ein halbes Jahrzehnt nach ihrer letzten Veröffentlichung, dem für einen Grammy nominierten „Wincing The Night Away“ bleiben The Shins sich selbst treu und beweisen erneut, warum sie als eine der wichtigsten Vertreter des Indie-Pop gelten. Und so ganz tatenlos war Frontmann James Mercer in der Zwischenzeit auch nicht, er nahm zusammen mit Danger Mouse das „Broken Bells“ – Debütalbum auf. Ein bisschen Frischluft schnappen schadet ja bekanntlich nicht.
„Port of Morrow“ enthält viel Bekanntes, vor allem wenn man das Leben kennt. Songs wie „Simple Song“, „For A Fool“ oder das traurig-schöne „September“ fügen sich nahtlos in das melancholische, zynische aber doch hoffnungsfrohe Wesen jener Menschen ein, die einen Abend mit Freunden am See einer fetten Party im Club vorziehen. Inhaltlich haben The Shins auf „Port Of Morrow“ allerdings einen großen Schritt Richtung Realismus gemacht, nicht zuletzt aufgrund der Vaterschaft von James Mercer. „I’m just a simple man / Cursed with an honest heart / Why’d she go and tear it all apart?“ heißt es so in „Bait And Switch”. Gute Fragen, auf die es oft einfach keine Antwort gibt. Aber The Shins geben der Zeit den Soundtrack.. Und der Einfachheit und der ruhigen, unaufgeregten Melancholie zum Trotz wird man „Port Of Morrows“ nicht so schnell los, zu tief und intensiv bleiben die Songs im Gedächtnis, wahrscheinlich gerade deswegen. Psychodelische Klarheit und der schöne Schmerz, was will man eigentlich mehr?
„Fast so, als ob Radiohead plötzlich Wert auf Zugänglichkeit legen würden. Nach diesem erschütternden Abgang wünscht man sich ein Bier, ein Gespräch über sein Liebesleben und einen Freund, der die ganze Zeit im Anzug rumrennt. Das Leben kann so aufregend sein“ (Christian Preußer, Plattentests.de)
„Port Of Morrow“ von The Shins ist am 16.03.2012 bei Columbia Records/Sony Music erschienen.
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