Hörenswert: Mos Def – „The Ecstatic“
Dante Terrell Smith ist zurück.
Drei Jahre nach seinem letzten Studio-Album, das bei den Kritikern nicht auf Gegenliebe stieß, ist ihm mit The Ecstatic der Befreiungsschlag gelungen, auf den seine Fans gewartet hatten.
Der New Yorker Mos Def (wie sich Smith neben zahlreichen anderen Pseudonymen überwiegend nennt) zeigt sich auf seinem Neuling ambitioniert und inspiriert, ohne seine musikalischen Wurzeln verkommen zu lassen. Wortwitz gepaart mit melodischem Flow und frischer Produktion machen The Ecstatic zu einem echten Hörgenuss, hier stimmt nicht nur die Verpackung, sondern auch der Inhalt.
Vollends unbekannt sind alle Tracks des Albums allerdings nicht, da einige zuvor schon als Interludes oder Instrumentals auf Compilations aufgetaucht sind. Seine Finger hatte hierbei meist Madlib im Spiel, der nicht nur Kumpel von Mos Def, sondern auch Produzent von vier Stücken des Albums The Ecstatic ist und seine Werke regelmäßig auf dem Independent Hip Hop Label Stone Throw Records veröffentlicht.
Zu den Klienten des Labels zählen neben Madlib u.a. Oh No, Georgia Anne Muldrow (Tochter vom verstorbenen Jazz-Gitarristen Ronald Muldrow) oder J Dilla, die allesamt als Produzent/in auf The Ecstatic in Erscheinung treten.
Hip Hop-Großmeister J Dilla starb Anfang 2006 an einer Autoimmunkrankheit, zuvor konnte er seine letzte Europatournee nur noch im Rollstuhl absolvieren. Als Post-mortem-Stück gewinnen die Einleitungs-Lyrics „Everybody act according to the season that they born in/Some are the night, some are the morning, some at noon“ des Tracks „History“ ihre ganz eigene Bedeutung. Featuregast Talib Kweli rundet das Stück hierbei ab. Neben Kweli ist auf dem Album auch noch Slick Rick vertreten und außer den schon erwähnten Produzenten sind noch Chad Hugo (The Netpunes/N.E.R.D), Preservation und Mr. Flash (Ed Banger Label) für den Sound zuständig.
Erschienen ist The Ecstatic jedoch nicht auf Stone Throw Records, sondern auf dem derzeit heiß angesagten Label Downtown Records, welches u.a. das Debüt-Album von Amanda Blank vor kurzem vom Stapel ließ.
Die zum Großteil sehr kurzen Stücke auf The Ecstatic haben eine große stilistische Bandbreite, auch orientalische Samples werden benutzt, spanische Lyrics werden ausgepackt und wer gut rappen kann, muss nicht mit Auto-Tune nerven.
Der zum Islam konvertierte Mos Def war zuletzt nicht mehr als Schauspieler aktiv. Seiner Musik hat es nur gut getan und wenn das nächste Album auch wieder in dieser Form überzeugen kann, warten wir auch gerne abermals drei Jahre drauf.
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