Hörenswert: PJ Harvey – „White Chalk“
Von der Brachial-Lady zur Elfe.
Diese vollkommen überraschende Wandlung hat PJ Harvey vollzogen. Für ihr 7. Album hat sie die E-Gitarre auf den Dachboden gestellt und sich das Piano bringen lassen. Auf „White Chalk“ werden Töne angeschlagen, die wir bisher von Tori Amos, Björk oder Kate Bush kennen und Stimmungen gezeichnet, wie es sonst eigentlich nur Nick Cave kann.
Und das steht der PJ Harvey ausgezeichnet!
Hörenswert. Das RF-Album der Woche, am Freitag, 28.09.07, ab 14.06 Uhr auf 107,5 Mhz, Wh am Mi, 03.10.07, ab 24:00 Uhr
Ob sie für „White Chalk“ wirklich Kreide gegessen hat, sei dahin gestellt. Es hört sich aber fast so an. Im Gegensatz zu ihrer schon 15jährigen Musikkarriere, die geprägt war von Rock-/Alternative-Gitarren und anklagenden, nicht selten „gebrüllten“, rotzigen Vocals, darf erstmals die fragile Seite ihrer Stimme in Reinkultur im Vordergrund stehen. Das Piano und vorsichtig eingesetzte Instrumentals begleiten sie bei einer 33minütigen Reise durch vernebelte Moorlandschaften bei Abenddämmerung, verwunschene Feenreiche und Tauchgänge durch smaragdgrünes Wasser.
„White Chalk“ ist nicht nur definitiv hörenswert, sondern auch Indiz dafür, das die Harvey mehr ist, als man vermutet hätte. Es wird somit vielleicht ein wichtiges Werk für ihr Gesamtopus und vielleicht auch wichtiger Ausgangspunkt für das kommende Album – wie auch immer dieses dann aussehen mag…
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