Summerau, 96: Nongthang. Blitz und Donner. LiteratInnen aus Indien.
Samstag, 17. Mai 2014 ab 14:06 Uhr:
Wally Rettenbacher hat uns von ihrer 6. Indienreise Interviews mit LiteratInnen und IntellektuellInnen aus Nordostindien und Jharkhandh mitgebracht.
Zum Inhalt:
schriftstellerInnen, die keine systemopportunistInnen sind, haben es schwer in indien. noch schwerer haben es jene, die einer ethnischen minderheit, den ureinwohnern indiens, den adivasi angehören. auf meiner diesjährigen reise nach nordostindien, zu den 7 schwestern, traf ich einige literatInnen im rahmen eines literaturfestivals in imphal, der hauptstadt manipurs, sowie in jharkhand, einem der ärmsten bundestaaten im zentralland indiens. hier kommt es immer wieder zu konflikten zwischen der bevölkerung, mehrheitlich ureinwohner/adivasis und der herrschenden indischen oberschicht, der regierung und der polizei.
im austausch erzählen sie über die prekäre situation in ihrem land, lesen ihre gedichte und geschichten und besprechen diese im Interview.
viele dieser intellektuellen und literatInnen, arbeiten, speziell in jharkandh, als social worker. sie setzen sich für die rechte der armen und speziell der ureinwohner, der adivasi, ein. aus dieser arbeit schöpfen sie die themen für ihre literarischen werke. authentisch, berührend und informierend zugleich, zeigen sie ein indien des 21. Jhdts., über das in den westlichen medien wenig oder gar nicht berichtet wird. zudem werden viele dieser literatInnen auch in indiens medien weitgehend ignoriert, reden sie doch über die schattenseiten des landes: landraub, gewalt, unterdrückung (ethnischer) minderheiten bis hin zur situation der frauen, speziell im hinduistisch dominierten zentralland indiens.
unter anderem traf ich den menschenrechtsaktivisten gladson dungdung, er lebt und arbeitet in jharkandh, ihm wurde, nach einer einladung zu einem vortrag in deutschland und thailand, bei seiner rückkehr der reisepass von der regierung in jharkandh entzogen: antiregierungsaktivitäten, heisst es von seiten der regierung.
bleibt zu hoffen, dass der freie rundfunk als westliches medium mit einer veröffentlichung dieser vorkommnisse bzw. mit einer veröffentlichung der kritischen stimmen dieses landes, jenen menschen, die für freiheit und gerechtigkeit kämpfen, eine solidarische unterstützung geben kann. sie wird dringend benötigt!
die aufnahmen der texte sind in englischer sprache. kommentare und erklärungen von mir in deutscher sprache. musik aus nordostindien und jharkhand.
UND!!!
Mitilesh, ein journalist aus jharkandh, bereitet gerade die inbetriebnahme des ersten freien radios in jharkhandh vor. dafür benötigt er vor allem finanzielle mittel, um sich eine sendeanlage und ein kleines studio, bei sich zu hause im büro, bauen zu können. da meine reisekassa nicht ausreichte, um ihn finanziell zu unterstützen, habe ich meine dienstleistung zur verfügung gestellt: einen antrag um fördermittel in englischer sprache formuliert und kalkuliert, sowie eine homepage gebastelt. jedoch ist es in indien sehr schwierig, fördermittel zu erhalten. sollte also jemand zufällig finanzielle mittel oder radioequipement zur verfügung haben, bitte gerne mit mir kontakt aufnehmen. dann kann es hoffentlich bald losgehen mit V.O.D.E. Radio (voice of downtrodden empowerment) www.voderadio.wordpress.com .
Aufnahmen, Sendungszusammenstellung & Produktion: Wally Rettenbacher
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