Hörenswert: The Used – „Lies for the Liars“
„Unser neues Album ist härter, aber auch melodischer, als alles was wir zuvor gemacht haben!“ Genau so antworten die meisten melodischen Rockbands im Zeitalter des Emo- und Postcore auf Fragen nach dem neuen Album. Dieselbe Herangehensweise befolgen auch The Used bei ihrem dritten Studioalbum „Lies for the Liars“. Im Gegensatz zu anderen Bands setzt die Truppe aus Utah dies jedoch gefährlich konsequent um, und das ist gut so.
Hörenswert. Das RF Album der Woche am Freitag dem 8.6. ab 14:08 Uhr. Wh, am Mittwoch dem 13.6. um 24:00 Uhr
Der Eröffnungstitel „The Ripper“ zeigt gleich, in welche Richtung es gehen soll. Harte Gitarrenriffs treffen auf einen dutzendfach gedoppelten und melodischen Gesang. Produzent John Feldman scheint sich hier am Mischpult gleich ins Zeug gelegt zu haben, wie man es sonst nur von Britney & Co. Produktionen kennt. Dennoch nimmt man The Used ihre Rolle als ernst zu nehmende Rockband größtenteils ab und erwischt sich selbst schon nach dem zweiten Hördurchgang beim mitsingen der unheimlich gut greifenden Gesangslinien.
Komplette Streichersätze, Samples und unzählige Studioschnörkeleien rauben der Platte zwar einen rohen Garagen Charme, hieven The Used dafür aber in eine neue Rockliga. Und in der können sie mit Bands wie My Chemical Romance oder Linkin Park sicher mithalten. Lediglich die Abschlussballade „Smother Me“ treibt es musikalisch und textlich ein wenig zu weit und erstickt fast vollends in Pathos und Kitsch.
Dessen ungeachtet geben sich The Used auf „Lies for the Liars“ als gewohnt harte Rocker, die es verstehen, die Mechanismen der glamourösen Popwelt gekonnt in ihre Musik zu integrieren.
Lass' uns einen Kommentar da