Hörenswert: Type O Negative – „Dead Again“
Die dunkle Melancholie geht in die nächste Runde.
Wer hätte gedacht, dass Pete Steele noch einmal zu Gott findet? Ein Drogenentzug, ein Gefängnisaufenthalt und Todesfälle in der Band machen’s möglich. Die Rückbesinnung schlägt sich nicht nur in den Texten nieder, sondern kommt auch der Musik zu Gute: back to the good roots, echte Drums statt Drumcomputer und Jamsession-Recording. Härter ist „Dead Again“ und facettenreich, spannend, herrlich musikalisch. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben in Brooklyn: das Leben ist schrecklich und der Weltschmerz sitzt noch immer tief. Wer’s mag, wird’s lieben.
Hörenswert. Das RF Album der Woche, am Freitag, 25.05.07, ab 14.06 Uhr auf 107,5 Mhz, Wh am Mi, 30.05.07, ab 24:00 Uhr
„Dead Again“ erinnert streckenweise an das 1. Studioalbum „Slow Deep and Hard“, Stücke wie das wunderschön melodische „September Sun“ an „October Rust“-Zeiten. „These Three Things“ zum Beispiel bekommt 14 Minuten, um sich zu entfalten, die Rocknummer „Halloween in Heaven“, ist dem ermordeten Pantera Gitarristen Dimebag Darrell gewidmet und an der richtigen Stelle mit weiblichen Vocals gefüttert.
Weil Typ O Negative ihren Stil all die Jahre über durchgezogen haben (siehe auch Cover-Artwork!), wirkt „Dead Again“ irgendwie sehr vertraut. Aber doch ist etwas anders. Man wird das Gefühl nicht los, dass sich die vier Jungs (bzw. schwer erwachsenen Männer) ihrer Stärken besinnt und mal versucht haben, das alles auf ein Album zu bringen.
Wer mit Typo in diesem Leben nicht mehr gerechnet hat, sollte sich „Dead Again“ anhören. Eine wirklich positive Überraschung. Sommermelancholie, du kannst kommen!
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