Radio – Musik – Geschichten
Eine Sendereihe des Instituts für Musik- und Tanzwissenschaft der Universität Salzburg (von 8.3. bis 5.4. 2022)
Medien bestimmen unsere Kommunikation und unser Zusammenleben, sie greifen ein und polarisieren: Neben gesellschaftskritischen Befürchtungen um die „Verdummung“ von Menschen durch Medien haben ihre technischen Eigenschaften und ihre soziale Funktion stets auch Künstlerinnen und Künstler zur kreativen Auseinandersetzung angeregt.
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Radio als Experimentierfeld für Neue Musik“ hat eine Gruppe Studierender des Instituts für Musik- und Tanzwissenschaft der Uni Salzburg (unter Leitung von Margarethe Maierhofer-Lischka) der historischen Entwicklung und den Besonderheiten der „alliance médiale“ zwischen Radio und Musik nachgespürt.
Das Radio entstand vor etwa 100 Jahren als das erste akustische Massenmedium und hat seitdem wie kein zweites die Ausübung, Verbreitung und den Konsum von Musik beeinflusst. Das Radio brachte den Jazz nach Europa und sorgte für die Durchmischung und Weiterentwicklung von Schlager und Operette, Klassik und Chanson. Es wurden „radiophone“ Opern komponiert, das Hörspiel entstand als neues Genre, und auch die elektronische Musik wurde aus den technischen Experimentierlaboren der Radiostudios geboren.
Fünf Sendungen geben Einblicke in ausgewählte Kapitel dieser wechselvollen Beziehung:
Tanja Leitner (8.3.2022) hört in „Paradies Lost“ von FM Einheit hinein und spürt den Verbindungen von elektronischem Sound, Krautrock und Literaturperformance nach.
Nicolai Böhlefeldt (15.3.) stellt John Cages Radio-Experimente vor.
Tadgh Harris (22.3.) beschäftigt sich mit der Entwicklung von neuen Musikgenres wie Grime, Hip Hop und Jungle aus dem Geiste der Community-Radioszene in den USA und England.
Mit Manfred Soraruf (29.3.) erkunden wir die Popularisierung der österreichischen Operette als Teil des Radioprogramms.
Johann Michael Kreuzer (5.4.) stellt uns schließlich mit dem „Lindberghflug“ von Bertolt Brecht / Kurt Weill die erste „Radio-Oper“ vor und beweist, dass Oper auch ohne Bühnenbilder zu faszinieren vermag.
Sendezeit: Jeweils Dienstags ab 11 Uhr