Battle & Hum #70: Wir machen uns einen Karl
Samstag, 21. Mai 2016 ab 22:00 Uhr: (Oder das Sprachproblemstellungskommando und die Revolution)
Zu unserem 70. Sendungsjubeläum zerrauchen wir Ideologien in der Wasserpfeife und trinken die Lebenskunst in unseren Leib hinein. Als ehrliche Arbeiter im Soundgarden des Herrn wollen wir naturgemäß nicht alleine feiern und da dachten wir uns: La boum! Laden wir uns halt liebe Co-Gärtner in die heiligen Hallen der Radiofabrik ein und zersägen mit maifeierlichen Arbeiterliedern die gedanklichen Paläste.
Mit dabei bei unserer zweistündigen Maibowlen Verkostung sind diesmal gleich 2 Gäste! Habe die Ehre sagen wir zu:
- o.b.x.t. (Kampfname, sprich Obst) der Vorsitzende der Roter Apfel Fraktion und wandelnde Stasiakte aka Otto P-lenin-ger, sein schilyerndes Wissen über die Deutsche Demokratische Republik überstrahlt alles!
- Manfred Feichtenschlager, der oberste Holzknecht im Arbeiter- und Bauernstaat, einst spielte er die erste Fidel bei ST.MAMA, er hat aber noch immer einiges am Castro!
DJ Comandante aka Michael Rinnerthaler gibt den Michel und MC Brandy aka Andreas Woldrich den Hammer. Gleich vier Kombattanten? Ja Tanten und Onkelz, das wird ein Kreuzverhör im Schatten der Staatssichelheit. Sehr zum Wohle! Wir schneidemlich das Obxt für den Befruchtsalat mit scharfer Zunge.
Traditioneller Weise heften wir uns im Mai Nelken an die roten Fahnen und besingen das Dasein aller ProletarierInnen oder so ähnlich. In vielen Teilen der Welt (speziell der 3.) handelt es sich allerdings mehr um ein dahinsiechen, das hat mit Sein nichts mehr zu tun. Da läuft was falsch mit der internationalen Solidarität. Na ja, zumindest gibt’s billige EM-Fußbälle, Schuhe, Fetzen und vieles mehr was eh kein Mensch braucht. Der moderne Kapitalismus hat die Ausbeuterei der ArbeiterInnen ganz einfach out gesourct. Wenn in Bangladesh eine Fabrik einstürzt und Hunderte sterben lockt das hier keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Irgendwann legt sich schon ein Schleyer des Vergessens über alle Stürme. ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen ist eigentlich auch falsch rum definiert, ob du es marxt oder nicht.
Auch bei uns in Mitteleuropa wird immer wieder versucht die Kollektivverträge aufzuweichen und die Gewerkschaften zu schwächen, was hierzulande gerne auch selbst verzetnitscht wird. BAWAG. What Elsner? Auf jeden Fall herrscht in den Bürostühlen der BestimmerInnen, BewahrerInnen und VerhüterInnen die Doktrin der Verdunkelung bzw. das Vorenthalten von Information und Wissen. Das lässt sich bereits im kleinsten (auch in größeren, na Servas) Betrieb beobachten. „Wenn keiner fragt, sagen wir auch nichts!“ denken sich die PersonalverrechnerInnen! Wir Lohnarbeitssklaven sollten uns sowieso einmal fragen ob wir unsere „Hackn“ auch ohne Bezahlung machen würden? Nein! So lässig ist die Schinderei dann auch wieder nicht oder nur für wenige. Schon gar nicht 38,5 Stunden in der Woche, da bleibt wenig Zeit für Kreativität. Denn ja, das ist mitunter auch unsere Krux, wir Menschen sind zum Schaffen verblitzdonnert! Grrrrrrrolllllllllll.
Der moderne Mensch: Homo kruxens kruxensis!
Das Paradies muss also irgendwo jenseits der Mauer oder zwischen den Gräben liegen. Eine sozialistische Zwangsideologie die mit Denunziation und Gemauschel rigide verteidigt werden muss, oder gar ein gewaltsamer, blutiger Umsturz à la RAF können keine Lösung bringen. Da ist mir zu viel Gewalt und zu wenig freier Wille dabei. Ach, ich vergaß, Paradies ist ja nicht, vertrieben, raus, aus, Maus.
Bis zum jüngsten Tag oder länger sollten wir deshalb die verbotenen Früchte genießen und sie in die Bowle hach(k)eln. Derweil (22:00-00:00) vertreibt euch die Zeit mit Battle&Hum, oder dengelt mit Hammer und Sichel ein Bett im Kornfeld, aber stoßt auf jeden Fall mit uns an. Vielleicht ein Cuba Libre oder ein leckerer „Trinkbranntwein für Bergarbeiter“. Wir begießen uns mit des Pudels gebranntem Kernobst! Irgendwie könnte das eine sehr orale Sendung werden am Samstag den 21.05.2016, es heißt ja auch oral et labora, oder? Also! Auf, auf zum Dampf!
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