Flucht im Namen Gottes: Warum 20.000 Salzburger einst ihre Heimat verließen
Podcast der Salzburger Nachrichten
Sonntag, 20. Februar 2022 ab 9:00 Uhr
Vor fast 300 Jahren wanderte ein Fünftel der Salzburger Bevölkerung vor allem nach Ostpreußen aus. Es war eine Flucht vor religiöser Intoleranz.
Die Geschichte der Protestanten ist eines der dunkelsten Kapitel der Salzburger Vergangenheit und der Grund, warum Margot Bergmann aus Bielefeld eine Expertin im Bereich Ahnenforschung ist. Bergmann ist Vizepräsidentin des Salzburger Vereins mit Sitz in ebendieser deutschen Stadt und hütet eine Bibliothek, die voller Urkunden, Akten und Stammbäume ehemaliger Salzburger Familien ist – die meisten davon aus dem Pongau, viele aber auch aus dem Pinzgau.
Diese Folge des SN-Podcasts „Schattenorte“ nimmt Sie mit auf eine Reise in die deutsche Stadt Bielefeld, in den Pinzgau, Pongau und auf den Dürrnberg. An diesen Orten lässt sich noch heute die Vertreibung von mehr als 20.000 Salzburger Protestanten festmachen. Die meisten von ihnen verließen ihre Heimat im Winter 1731 und 1732.
Geheime Gottesdienste und Briefe aus Nürnberg
Die Geschichte der Protestanten in Salzburg berichten Tillmann Knopf, Pfarrer in der Christuskirche in Salzburg, Hermann Mayrhofer, Gründer des Bergbauern-und Gotikmusems in Leogang und Benjamin Huber, Historiker am Keltenmuseum. Huber schreibt gerade seine Dissertation über die Evangelischen am Dürrnberg. Dort, am Predigtstein, fanden vor der Vertreibung 1731 und 1732 geheime Gottesdienste statt. Einer der zentralen Figuren ist der Glaubensführer Joseph Schaitberger, der fast 20 Jahre zuvor aus Salzburg ausreisen mussten – jedoch sogenannte Sendbriefe in seine Heimat schickte. Diese sollen die Salzburger Evangelischen dazu ermutigt haben, standhaft zu bleiben.
Redakteurin: ANNA BOSCHNER
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