Hörenswert: Head Automatica – „Popaganda“
Head Automatica wollen den Pop der frühen Achtziger ins neue Jahrtausend retten und tanzen dabei auf vielen verschiedenen Soundhochzeiten.
Die 60er und 70er Jahre spielen für das Selbstverständnis der Band genauso eine Rolle wie etwa eine ungestüme Punkattitüde. Frontman Daryl Palumbo – früher verantwortlich für den aggressiv genialen Gesang der New Yorker Hardcore Band Glassjaw – fordert von seinen Stimmbändern auch auf „Popaganda“ Höchstleistungen. Verpackt werden die Songs, wie für ehemalige Hardcore Kids üblich, in ein geradliniges Songwriting. Soll heißen: drei Minuten reichen meist aus, um in den Songs direkt auch den Punkt zu kommen und poppige Tanzstimmung zu verbreiten.
Hörenswert. Das RF Album der Woche am Freitag dem 20.10. um 14:08 Uhr. Wh, am Mittwoch dem 25.10. um 24:00 Uhr.
Fans von Palumbos früherer Band Glassjaw dürften auch von Head Automaticas zweiten Werk „Popaganda“ enttäuscht werden. Fehlt doch gänzlich die Aggressivität vergangener Tage. Geblieben sind allerdings die Melodien. Im Gegensatz zu Head Automaticas erstem Album „Decadence“ werden diese auf dem neuesten Wurf noch vielschichtiger präsentiert. Punkiger Pophit trifft auf langsame, zum Schleichertanz passende Töne. Polkaartige Grooves treffen auf moderne Rocksongs welche die großen Klassiker gekonnt zitieren.
Aufgrund der in der New Yorker Hardcore Szene verankerten Vergangenheit der Band muss man die glattpolierteren Head Automatica nicht zwingend mögen. Mit ein wenig musikalischer Offenheit dürfte „Popaganda“ aber auch die wildesten Hardcore Jungs zum freundlichen Tanzen bringen.
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