Hörenswert: Adele – „21“
Blue Eyed Soul für den nahenden Frühling. Dieser Sound wird uns wohl noch länger in diesem Jahr begleiten, mit Herz und Seele und der richtigen Portion Drama.
Zugegeben, normal ist es nicht, dass auf der Radiofabrik ein aktuelles Chart-Album gefeatured wird. Aber Adeles neues Werk mit dem nüchternen Titel „21“ ist schlicht umwerfend und auch ein gültiges Zeitzeichen.
Dunkel und mit einem herben Blues lies schon die erste Single des Albums „Rolling In The Deep” im November erahnen, dass der neue alte Soul auf einen Höhepunkt hinsteuert. Die Sehnsucht nach dem Herausschleudern des Befindens wurde zugleich in den letzten Monaten auch von Leuten wie Aloe Blacc (I Need A Dollar) oder Plan B (She Said), um nur zwei Beispiele zu nennen, geradezu als neues Selbstverständnis im Umgang mit dem eigenen Schlechtfühlen postuliert.
Möglicherweise ist dieser so stark von den 60er Jahren beeinflusste Sound auch ein Zeichen für einen Umgang mit der wirtschaftlich geprägten Ohnmacht in einer Post-Krisen-Zeit. „I got hurt, but I survived“ als Slogan ist so ein Ausdruck, der Hoffnung auf eine Erlösung von Schmerzen und unerfüllten Sehnsüchten und dem Wunsch nach Veränderung.
Da wundert es auch nicht, dass Adeles Songs gerade im Remix weitere Bedeutungen erhalten, z. B. in der Bearbeitung von Daft Beatles als Mix mit der Instrumentalspur Gimme Shelter der Rolling Stones oder von Jamie XX der die Verbindung von Rolling In Deep zu Deep House anklingen lässt.
Die Radiofabrik findet „21“ von Adele auf jeden Fall hörenswert und sendet das komplette Album am Freitag den 4. Feber um 14.06 h. (Wh. am Donnerstag 10. Februar um 00.00h)
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