Hörenswert: Kylie Auldist – „Made Of Stone“
Für alle, die sich den derzeit in Salzburg herrschenden Altweibersommer mit einer Prise kraftvoller Soul- und Funkklänge versüßen wollen, sei die aktuelle CD der Australierin Kylie Auldist empfohlen.
Denn das Feeling von „Made of Stone“ passt wunderbar zu eben diesen lauen Spätsommernächten in denen man ganz entspannt die Zeit verstreichen lassen kann. Ebenso kurzweilig und unterhaltsam kommen die elf Tracks auf „Made of Stone“ rüber, die trotz aller poppigen Glätte nie belanglos wirken.
Hörenswert. Das Album der Woche ist zu hören am Freitag, 02.10.09 ab 14:08 Uhr, WH am Donnerstag, 08.10.09 ab 00:00 Uhr.
Eine australische Popsängerin? Wer denkt da nicht sofort an halb verhungerte Modepüppchen, die sich auf irgendwelchen Designermöbeln räkeln und ihre Texte lasziv ins Mikrofon hauchen? Auf unterschiedliche Weise wird so die Fantasie von Männern und Frauen angeregt. Getreu nach dem uralten Grundsatz: „Sex sells“. Die Musik ist in diesem Zusammenhang nur ein Baustein von vielen in der gesamten Marketingstrategie.
Trotz des bekannten Vornamens, der natürlich Assoziationen weckt, unterscheidet sich Kylie Auldist ganz elementar von der großen Pop-Ikone mit gleichem Vornamen und gleicher Herkunft. Denn Auldist tourte am Anfang ihrer Karriere lange durch das australische Outback und gab dort Country- und Westernsongs zum besten. Als Halb-Samoanerin war das bestimmt kein leicht verdientes Geld, wenn man bedenkt, dass dieser Musikstil in Australien seit jeher fest in Weißer Hand ist.
Kurzum: Kylie Auldist arbeitete sich von ganz unten hoch (vielleicht ist das auch die Erklärung für den Albumtitel). Somit hat man auch das Gefühl, dass hier eine gestandene Frau am Mikrofon steht und nicht ein schnell hochgezüchtetes Mädchen mit angenehmer Stimme dass gerade aus irgend einer Popschule gestolpert ist. Denn sobald man den ersten Ton ihrer Stimme hört, merkt man auch den Unterschied: Kylie Auldist hat eine wunderbar kraftvolle Stimme, in der aber zudem auch noch jede Menge Ausdruck und Authentizität liegt. Das ist nicht alltäglich und einfach angenehm. Zudem hat Auldist mit den Bamboos eine exzellente Band an ihrer Seite, die aus Erfahrung weiß, wie man diese Frau zu begleiten hat und extrem stilsicher Funk- und Soultechniken zu spielen weiß.
„Made of Stone“ ist zwar ein sehr perfekt produziertes Popalbum, das sich aber aufgrund der beteiligten Persönlichkeiten ganz angenehm von dem Einheitsbrei ähnlicher Machart abhebt.
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