Hörsturz #7: Land der Freien Radios. Wachstum wie wir es meinen.
Wir haben mit dem Wachstumsbegriff unserer Wirtschaftsordnung zwar nicht viel am Hut, aber auch wir wollen wachsen. Allerdings auf etwas andere
Art: Wir wollen die Idee des Freien Radios in die Regionen tragen. Nicht nur den StadtsalzburgerInnen soll der offene Zugang zum Medium vergönnt sein, sondern auch den Menschen auf dem Land und in den Bezirken.
Oberösterreich ist unser Vorbild: Dort sind neben Radio FRO in Linz bereits drei weitere eigenständige Freie Radios on Air, in Freistadt, Bad Ischl und Kirchdorf an der Krems, und es gibt Außenstudios in Vöcklabruck und Ottensheim.
Die Radiofabrik baut derzeit mit Unterstützung durch ein EuRegio-Projekt ein Außenstudio in Bad Reichenhall auf. Unsere RadiomacherInnen aus dem Berchtesgadener Land und Traunstein müssen in Zukunft nicht mehr den weiten Weg nach Salzburg kommen, um ihre Inhalte on Air zu bringen. Die Sendungen werden via Internet live aus Reichenhall ins Programm übernommen. Soweit wir wissen, ist dies die erste grenzüberschreitende Kooperation dieser Art.
In Zusammenarbeit mit dem Dachverband der Salzburger Kulturstätten gibt es demnächst Radioworkshops speziell für Kulturinitiativen am Land und in der Folge eine Sendereihe, die von diesen selbst gestaltet wird.
Die lokal produzierten Inhalte sollen unsere Programmvielfalt erweitern und den Kulturstätten eine Öffentlichkeit für selbstbestimmte Inhalte bieten.
Wer weiß, ob so eine Sendung vor Ort nicht der Keim für ein Außenstudio und ein solches nicht wiederum die Basis für ein selbstständiges Radio wird, mit eigener Frequenz, finanziert durch den NKRF (Nichtkommerzieller Rundfunk Fonds), sowie durch Land und Gemeinde.
Freies Radio als Germ der Gesellschaft. Germ, der den Sozialteig aufgehen lässt. Dieses schöne Bild von Radiomacher Norbert K. Hund aus der letzten Ausgabe des Hörsturz ist die Vision: Hier und da ein „Dampfl“ ansetzen, das ist unsere Absicht – die restlichen Zutaten und die nötige Wärme können nur die Menschen vor Ort einbringen.
Wieso das Sinn macht und wie es funktionieren kann, das sind die Themen dieser Hörsturzausgabe.
Übrigens: Im Flachgau und Tennengau ist die Radiofabrik mit Antenne auf der Frequenz 107,5 MHz zu empfangen, im Innergebirg im digitalen Kabelnetz auf Kanal 42 und natürlich überall via Livestream auf radiofabrik.at
Editorial von Eva Schmidhuber
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