Hörenswert: Me’Shell Ndegeocello – „The World Has Made Me The Man Of My Dreams“
Nomen est Omen
„The World Has Made Me The Man Of My Dreams“ ist der achte Longplayer von Me’Shell Ndegeocello, deren Suahelischer Nachname übersetzt „Frei wie ein Vogel“ bedeutet. Die Sängerin gilt nicht nur als wichtiger Einfluss für Eryka Baduh oder Lauryn Hill, sondern auch als eine der besten E-Bassistinnen weltweit. In ihrem künstlerischen Ausdruck hält sie es ganz mit dem Nachnamen. Frei, unkonventionell und gegen jede stilistische Zuordnung arbeitet sie an ihrem musikalischen Experiment, für das die Bezeichnung „Nu Soul“ am ehesten, aber definitiv noch viel zu kurz greift.
„The World…“ ist ein zu 100% gelungenes Paradebeispiel für modernen, urbanen, politischen, non-mainstream Sound, irgendwo verortet zwischen Soul, Funk, Hip Hop und Breakbeat.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche, am Freitag, 19.10.07, ab 14.06 Uhr auf 107,5 Mhz, Wh am Mi, 24.10.07, ab 24:00 Uhr
Das Angebot von Prince, sie bei seinem hauseigenen Label unter Vertrag zu nehmen schlug Me’Shell Ndegeocello in den 90ern aus und unterschrieb stattdessen bei dem von Madonna neu gegründeten Label Maverick als erste weibliche Künstlerin.
Ndegeocello dunkles Timbre, ihre individuelle Art des (Sprech)gesangs, gesellschaftskritische Inhalte, bassiger Sound und auffällig brüchige Beatstrukturen wurden zu ihrem Markenzeichen. Ihr Können als Instrumentalistin und Sängerin führte und führt sie immer wieder auch mit Größen des Musikbusiness zusammen – David Bowie, Herbie Hancock, die Rolling Stones, Madonna oder Prince.
Ihren unkonventionellen, groovigen Stil perfektioniert sie mit „The World Has Made Me The Man Of My Dreams“, das vom ersten Hören an mit Spannung und Originalität besticht. Und wenn es um die (persönlichen) besten Alben des auslaufenden Jahres geht, dieses ist ganz, ganz vorn dabei.
Lass' uns einen Kommentar da