Nächtliche Razzia bei Aktivisten für Asylwerber in Salzburg
Gezielter Einschüchterungsversuch oder patscherte Polizei? Am Donnerstag um 21:45 Uhr verschaffen sich mehr als zehn Beamte Zugang zum Haus der Familie von Bernhard Jenny.
Sie wollen nach Polizeiangaben einen Asylwerber kontrollieren, der bei der Familie gemeldet ist. Die Beamtenschar steht ohne zu läuten oder zu klopfen plötzlich im Haus und kann erst nach vehementen Protesten zum Rückzug bewegt werden. Bernhard Jenny zeigt sich erschüttert über das Vorgehen der Behörden. Er fragt sich zudem, ob seine Familie durch ein derartiges Vorgehen eingeschüchtert werden soll. Seine Söhne sind in der Initiative Widerstand im Fekterland aktiv, zwei wurden erst kürzlich verurteilt. Sie sollen nach einer Kundgebung gegen die Asylpolitik der Innenministerin Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet haben.
Jenny: „Wir sind sehr betroffen, werden uns aber von unserem Einsatz für AsylwerberInnen und unserem Protest gegen die unmenschliche Asylpolitik nicht abbringen lassen!“
Ein Polizeisprecher räumte gegenüber der Radiofabrik eine „unglückliche Optik“ der Aktion ein. Die zuständigen Beamten hätten den Namen der Familie nicht zuordnen können. Sonst hätte man darauf Rücksicht genommen. Dass mehr als zehn Beamte zur Kontrolle eines Asylwerbers ausrückten, sei tatsächlich nicht üblich. Am Freitag hätten allerdings zwei Gruppen mehrere Kontrollen durchgeführt. Im fraglichen Fall hätte man dann diese zwei Gruppen zusammengezogen, weil im Haus mehrere Personen gemeldet sind.
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