Klangbilder der Welt in Salzburg, 23.04.2003
Ein Musikalisches Feldforschungsprojekt
EthnomusikolgInnen und VolksmusikforscherInnen aus Wien und Salzburg planen eine Feldforschung in der Stadt Salzburg, die sich mit Musik von MigrantInnen auseinandersetzt. Dies geschieht erstmalig in dieser Form und wir begeben uns dabei sozusagen auf neues Terrain.
Allerdings ist die musikalische Minderheitenforschung so neu nun wieder nicht, und wir können für unser Projekt Ergebnisse und Erfahrungen aus anderen Regionen Österreichs nützen.
Das Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, hat 1990 einen Minderheitenschwerpunkt eingerichtet, aus dem eine Reihe von Publikationen hervorgegangen sind. Außerdem existiert eine Fülle von Literatur aus anderen Disziplinen, wie der Soziologie, der Geschichte, der Ethnologie und der Politikwissenschaft, denn Migration und Minderheiten sind gesellschaftspolitische Realität und deshalb Thema von wissenschaftlicher Auseinandersetzung.
Wir werden 12 Personen sein, Studierende und Lehrende der Musik-Universitäten Wien und Salzburg, die in 4-5 Teams von 17.-22.Mai ausschwärmen werden in Salzburg und Umgebung. Nur wohin? Wir müssen die Kontakte erst schließen. Dazu bitte ich Sie um Hilfe und Hinweise. Es geht nicht primär um Profimusiker, es geht um Musik im Lebenszusammenhang und um ihre Bedeutung. Ein Wiegenlied interessiert uns genauso wie ein Hochzeitsmarsch oder ein Tanzlied. Es geht nicht um Perfektion, es geht darum, das musikalische Leben von Zuwanderern zu erfassen. Denn wir finden es wichtig, daß die musikalische Vielfalt dieses unseres Landes Österreich positiv wahrgenommen wird, auch in der Öffentlichkeit, und daß wir diese vielen Welten, die wir sozusagen vor der Haustüre haben, auch nützen, um unseren eigenen Horizont zu erweitern, um voneinander zu lernen. Und es gibt kaum einen schöneren Ansatzpunkt als die Musik.
Deshalb bitten wir Menschen aus den Zuwanderergemeinschaften, die gerne singen oder musizieren, die Lieder und Musik aus ihrer alten Heimat mitgebracht haben oder von ihrer neuen Heimat übernommen haben, und die bereit sind, 1-2 Stunden ihrer Zeit zur Verfügung zu stellen, sich zu melden. Eines der Forscherteams würde dann Kontakt aufnehmen.