Artarium: Reise, Schreibe, Liebe – Teresa Reiter
Sonntag, 15. April ab 17:06 Uhr: Es begrüßt sie Live On Äther – Teresa Reiter, Journalistin aus Leidenschaft und Überzeugung, erzählt von ihren Expeditionen in die Subkulturen der Krisengebiete (oder wars umgekehrt?) und präsentiert Musik vom Balkan, die man sonst kaum jemals zu hören bekommt. Teresa Reiter? War da nicht einmal irgendwas mit einer Orgel? Genau, so haben wir sie damals kennen gelernt, als wir über eine CD-Review von ihr gestolpert und anschließend beim Verriss-Verreißen ausgerutscht sind. (Könnt ihr hier nach lesen hören) Es ist halt schon eine Nervöse Welt und der Gelegenheiten sind wohl ebenso viele wie der Geschmäcker. Und schon wenden wir uns weiteren Minenfeldern zu!
Als wir Teresa letzten Sommer in Wien trafen, war sie gerade auf dem Sprung nach Serbien und Kosovo, um dort eine gröbere Reportage über den musikalischen Underground und die Off-Mainstream-Kultur zu gestalten. Fast hätte ihr anschließend in der Presse veröffentlicher Artikel einen längst schwelenden Konflikt zwischen Hip-Hoppern und Gitarrenbands vollends zum Ausbruch gebracht. Wir bewunderten sie für diese coole Verwegenheit, sich emotional höchst engagiert auf solch explosive Krisengebiete einzulassen und dabei zugleich beobachtend, geordnet und reflektiert über potenziell chaotische Themen wie Gender Studies, Kulturkämpfe und Sozialprojekte zu berichten. Ich nannte sie Ernestine Hemingway oder nach Egon Erwin Kisch die rasende Reporterin und zog Vergleiche mit anderen bekannten Persönlichkeiten, bei denen mir nie ganz klar war, ob die jeweiligen Krawalle und Skandale sie nur magisch anzogen oder vielleicht doch erst wegen ihnen zur Vollform aufblühten. Wie dem auch sei…
Wir entdeckten seither allerdings einiges an Gemeinsamkeiten und Interessen, die Liebe zum Entdecken und Unterwegssein etwa, die Leidenschaft für Genauigkeit im sprachlichen Ausdruck oder eine gewisse kreative Hypomanie, immer ein nächstes und übernächstes Projekt in der Produktion zu haben. Vor allem aber erfrischt und ermutigt uns die Unerbittlichkeit, mit der Teresa ihre Begeisterung zum Beruf macht. In dieser Hinsicht ist sie ein feines Beispiel dafür, wie man der Durchschnittsfalle erfolgreich entkommen kann. Oder anders gesagt: “Mach in deinem Leben das, wozu du am meisten Lust hast, denn das wirst du auf längere Sicht auch am besten können.” In diesem Sinne sind wir neugierig, was sich in einer knappen Stunde Kunnst-Biotop noch so alles an spontanem Gespräch und Geräusch ereignen wird. Und wir freuen uns natürlich auf musikalische Inspirationen von Bands wie zum Beispiel The Freelancers oder Freak Week. Denn das Gewohnte, das kennen wir ja eh schon.
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